Thurn und Taxis ist ein in den Hochadel aufgestiegenes Adelsgeschlecht, das in der Lombardei seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist und seit dem 14. Jahrhundert einen Kurierdienst für die Republik Venedig, seit dem 15. Jahrhundert auch für die Päpste aufbaute. Die Brüder Janetto und Francesco dei Tasso gründeten 1490 im Auftrag des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. das europaweite Postwesen. Die Nachfahren betrieben die Kaiserliche Reichspost als erbliche Generalpostmeister von Brüssel aus, ab 1701 von Frankfurt am Main und ab 1748 von Regensburg aus. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 übernahmen einige Nachfolgestaaten die Einrichtungen der Taxis'schen Reichspost gegen Abfindung in Staatsregie, andere beauftragten die Familie mit der Weiterfü

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  • Thurn und Taxis ist ein in den Hochadel aufgestiegenes Adelsgeschlecht, das in der Lombardei seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist und seit dem 14. Jahrhundert einen Kurierdienst für die Republik Venedig, seit dem 15. Jahrhundert auch für die Päpste aufbaute. Die Brüder Janetto und Francesco dei Tasso gründeten 1490 im Auftrag des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. das europaweite Postwesen. Die Nachfahren betrieben die Kaiserliche Reichspost als erbliche Generalpostmeister von Brüssel aus, ab 1701 von Frankfurt am Main und ab 1748 von Regensburg aus. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 übernahmen einige Nachfolgestaaten die Einrichtungen der Taxis'schen Reichspost gegen Abfindung in Staatsregie, andere beauftragten die Familie mit der Weiterführung als Privatunternehmen, der Thurn-und-Taxis-Post, die bis 1867 wieder von Frankfurt aus geführt wurde. Nach dem Sieg im preußisch-österreichischen Krieg erzwang Preußen 1867 die Abtretung des Unternehmens an den preußischen Staat gegen eine Abfindung. Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches betrauten die Familie ab 1741 auch mit politischen Aufgaben, indem die 1695 gefürstete Familie bis zur Auflösung des Reichs 1806 den Prinzipalkommissar (Vertreter des Kaisers) beim Immerwährenden Reichstag zu Regensburg stellte, dem sie seit 1704 als Mitglied des Reichsfürstenrats angehörte. Seit 1748 ist die Familie daher bis heute in Regensburg ansässig, wo sie das 1810 erworbene säkularisierte Kloster Sankt Emmeram zum Schloss St. Emmeram umwandelte. Aus den Erträgen ihrer unternehmerischen Tätigkeit sowie aus Abfindungen für den Verlust von Postrechten erwarb die Familie umfangreiche Ländereien, im 19. Jahrhundert auch Industrieunternehmen und Brauereien, und gilt bis heute als größter privater Grundbesitzer Deutschlands. 1723 wurde die reichsunmittelbare Herrschaft Eglingen erworben, 1786 kam unter anderem die oberschwäbische Grafschaft Friedberg-Scheer hinzu, 1803 das Reichsfürstentum Buchau. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 wurden die reichsunmittelbaren Territorien mediatisiert und die Familie erhielt 1815 den Status von Standesherren. (de)
  • Thurn und Taxis ist ein in den Hochadel aufgestiegenes Adelsgeschlecht, das in der Lombardei seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist und seit dem 14. Jahrhundert einen Kurierdienst für die Republik Venedig, seit dem 15. Jahrhundert auch für die Päpste aufbaute. Die Brüder Janetto und Francesco dei Tasso gründeten 1490 im Auftrag des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. das europaweite Postwesen. Die Nachfahren betrieben die Kaiserliche Reichspost als erbliche Generalpostmeister von Brüssel aus, ab 1701 von Frankfurt am Main und ab 1748 von Regensburg aus. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 übernahmen einige Nachfolgestaaten die Einrichtungen der Taxis'schen Reichspost gegen Abfindung in Staatsregie, andere beauftragten die Familie mit der Weiterführung als Privatunternehmen, der Thurn-und-Taxis-Post, die bis 1867 wieder von Frankfurt aus geführt wurde. Nach dem Sieg im preußisch-österreichischen Krieg erzwang Preußen 1867 die Abtretung des Unternehmens an den preußischen Staat gegen eine Abfindung. Die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches betrauten die Familie ab 1741 auch mit politischen Aufgaben, indem die 1695 gefürstete Familie bis zur Auflösung des Reichs 1806 den Prinzipalkommissar (Vertreter des Kaisers) beim Immerwährenden Reichstag zu Regensburg stellte, dem sie seit 1704 als Mitglied des Reichsfürstenrats angehörte. Seit 1748 ist die Familie daher bis heute in Regensburg ansässig, wo sie das 1810 erworbene säkularisierte Kloster Sankt Emmeram zum Schloss St. Emmeram umwandelte. Aus den Erträgen ihrer unternehmerischen Tätigkeit sowie aus Abfindungen für den Verlust von Postrechten erwarb die Familie umfangreiche Ländereien, im 19. Jahrhundert auch Industrieunternehmen und Brauereien, und gilt bis heute als größter privater Grundbesitzer Deutschlands. 1723 wurde die reichsunmittelbare Herrschaft Eglingen erworben, 1786 kam unter anderem die oberschwäbische Grafschaft Friedberg-Scheer hinzu, 1803 das Reichsfürstentum Buchau. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reiches im Jahre 1806 wurden die reichsunmittelbaren Territorien mediatisiert und die Familie erhielt 1815 den Status von Standesherren. (de)
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  • Quellen zur Geschichte des europäischen Postwesens (de)
  • Das fürstliche Haus Thurn und Taxis in Regensburg (de)
  • Habsburgs Diener in Post und Politik. Das Haus Thurn und Taxis zwischen 1745 und 1867 (de)
  • Das Fürstliche Haus Thurn und Taxis, 300 Jahre Geschichte in Bildern (de)
  • Musiktheater in Regensburg im Zeitalter des Immerwährendes Reichstages (de)
  • "Dieser glänzende deutsche Hof..." 250 Jahre Thurn und Taxis in Regensburg (de)
  • Thurn und Taxis 1517–1867. Zur Geschichte des fürstlichen Hauses und der Thurn und Taxisschen Post (de)
  • Thurn und Taxis. Die Geschichte ihrer Post und ihrer Unternehmen (de)
  • Quellen zur Geschichte des europäischen Postwesens (de)
  • Das fürstliche Haus Thurn und Taxis in Regensburg (de)
  • Habsburgs Diener in Post und Politik. Das Haus Thurn und Taxis zwischen 1745 und 1867 (de)
  • Das Fürstliche Haus Thurn und Taxis, 300 Jahre Geschichte in Bildern (de)
  • Musiktheater in Regensburg im Zeitalter des Immerwährendes Reichstages (de)
  • "Dieser glänzende deutsche Hof..." 250 Jahre Thurn und Taxis in Regensburg (de)
  • Thurn und Taxis 1517–1867. Zur Geschichte des fürstlichen Hauses und der Thurn und Taxisschen Post (de)
  • Thurn und Taxis. Die Geschichte ihrer Post und ihrer Unternehmen (de)
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  • Christoph Meixner
  • J. B. Mehler
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  • Martin Dallmeier, Manfred Knedlik, Peter Styra
  • Martin Dallmeier, Martha Schad
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  • Siegfried Grillmeyer
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  • Archiv für deutsche Postgeschichte 1/67
  • Habbel Verlag
  • Philipp von Zabern
  • Studio Verlag
  • Verlag Friedrich Pustet
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  • Thurn und Taxis ist ein in den Hochadel aufgestiegenes Adelsgeschlecht, das in der Lombardei seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist und seit dem 14. Jahrhundert einen Kurierdienst für die Republik Venedig, seit dem 15. Jahrhundert auch für die Päpste aufbaute. Die Brüder Janetto und Francesco dei Tasso gründeten 1490 im Auftrag des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. das europaweite Postwesen. Die Nachfahren betrieben die Kaiserliche Reichspost als erbliche Generalpostmeister von Brüssel aus, ab 1701 von Frankfurt am Main und ab 1748 von Regensburg aus. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 übernahmen einige Nachfolgestaaten die Einrichtungen der Taxis'schen Reichspost gegen Abfindung in Staatsregie, andere beauftragten die Familie mit der Weiterfü (de)
  • Thurn und Taxis ist ein in den Hochadel aufgestiegenes Adelsgeschlecht, das in der Lombardei seit dem 12. Jahrhundert nachweisbar ist und seit dem 14. Jahrhundert einen Kurierdienst für die Republik Venedig, seit dem 15. Jahrhundert auch für die Päpste aufbaute. Die Brüder Janetto und Francesco dei Tasso gründeten 1490 im Auftrag des römisch-deutschen Königs und späteren Kaisers Maximilian I. das europaweite Postwesen. Die Nachfahren betrieben die Kaiserliche Reichspost als erbliche Generalpostmeister von Brüssel aus, ab 1701 von Frankfurt am Main und ab 1748 von Regensburg aus. Nach der Auflösung des Heiligen Römischen Reichs 1806 übernahmen einige Nachfolgestaaten die Einrichtungen der Taxis'schen Reichspost gegen Abfindung in Staatsregie, andere beauftragten die Familie mit der Weiterfü (de)
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  • Thurn und Taxis (de)
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