Der Synkretistische Streit war eine Auseinandersetzung zwischen lutherischen Irenikern und Zeloten. Der im Humanismus positiv besetzte Begriff Synkretismus (Erasmus: friedliches Verhalten relativer Gegner) wird von orthodoxen Lutheranern (Abraham Calov u. a. in Wittenberg) gegen die um Aussöhnung bemühten Lutheraner (vor allem Georg Calixt in Helmstedt) im abschätzigen Sinn verwendet. Der Streit wurde nicht nur gegen Calixt, sondern auch innerhalb des orthodoxen Lagers, u.a. zwischen Calov und Johann Musäus ausgefochten. Er zog sich in mehreren Phasen bis zu Calovs Tod 1686 hin.

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  • Der Synkretistische Streit war eine Auseinandersetzung zwischen lutherischen Irenikern und Zeloten. Der im Humanismus positiv besetzte Begriff Synkretismus (Erasmus: friedliches Verhalten relativer Gegner) wird von orthodoxen Lutheranern (Abraham Calov u. a. in Wittenberg) gegen die um Aussöhnung bemühten Lutheraner (vor allem Georg Calixt in Helmstedt) im abschätzigen Sinn verwendet. Der Streit entzündete sich maßgeblich an Calixts „consensus quinquesaecularis“. Entsetzt über die Gräuel des Dreißigjährigen Krieges wollte er eine für alle Konfessionen gültige Basis finden, um die damaligen Streitigkeiten zu beenden. Diese Basis meinte er im Apostolischen Glaubensbekenntnis und den kirchlichen Lehrentscheidungen der ersten fünf Jahrhunderte gefunden zu haben. Die besonders streng orthodox-lutherischen Wittenberger Theologen warfen Calixt daraufhin vor, er relativiere Luther und die Reformation. Was er betreibe, sei Religionsmengerei (Synkretismus). Calixt bezeichneten sie gar als einen Kryptokatholiken. Der Streit wurde nicht nur gegen Calixt, sondern auch innerhalb des orthodoxen Lagers, u.a. zwischen Calov und Johann Musäus ausgefochten. Er zog sich in mehreren Phasen bis zu Calovs Tod 1686 hin. (de)
  • Der Synkretistische Streit war eine Auseinandersetzung zwischen lutherischen Irenikern und Zeloten. Der im Humanismus positiv besetzte Begriff Synkretismus (Erasmus: friedliches Verhalten relativer Gegner) wird von orthodoxen Lutheranern (Abraham Calov u. a. in Wittenberg) gegen die um Aussöhnung bemühten Lutheraner (vor allem Georg Calixt in Helmstedt) im abschätzigen Sinn verwendet. Der Streit entzündete sich maßgeblich an Calixts „consensus quinquesaecularis“. Entsetzt über die Gräuel des Dreißigjährigen Krieges wollte er eine für alle Konfessionen gültige Basis finden, um die damaligen Streitigkeiten zu beenden. Diese Basis meinte er im Apostolischen Glaubensbekenntnis und den kirchlichen Lehrentscheidungen der ersten fünf Jahrhunderte gefunden zu haben. Die besonders streng orthodox-lutherischen Wittenberger Theologen warfen Calixt daraufhin vor, er relativiere Luther und die Reformation. Was er betreibe, sei Religionsmengerei (Synkretismus). Calixt bezeichneten sie gar als einen Kryptokatholiken. Der Streit wurde nicht nur gegen Calixt, sondern auch innerhalb des orthodoxen Lagers, u.a. zwischen Calov und Johann Musäus ausgefochten. Er zog sich in mehreren Phasen bis zu Calovs Tod 1686 hin. (de)
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  • Der Synkretistische Streit war eine Auseinandersetzung zwischen lutherischen Irenikern und Zeloten. Der im Humanismus positiv besetzte Begriff Synkretismus (Erasmus: friedliches Verhalten relativer Gegner) wird von orthodoxen Lutheranern (Abraham Calov u. a. in Wittenberg) gegen die um Aussöhnung bemühten Lutheraner (vor allem Georg Calixt in Helmstedt) im abschätzigen Sinn verwendet. Der Streit wurde nicht nur gegen Calixt, sondern auch innerhalb des orthodoxen Lagers, u.a. zwischen Calov und Johann Musäus ausgefochten. Er zog sich in mehreren Phasen bis zu Calovs Tod 1686 hin. (de)
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  • Synkretistischer Streit (de)
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