Die Schlacht von Ragaz (heute Bad Ragaz) war die letzte militärische Auseinandersetzung im Alten Zürichkrieg zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern am 6. März 1446. Nach der vorangegangenen Niederlage der mit Habsburg verbündeten Zürcher 1443 in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl und dem Rückzug der Armagnaken 1444 nach der Schlacht bei St. Jakob an der Birs erliess Kaiser Friedrich III. von Habsburg in dieser Sache einen Aufruf an die Reichsfürsten zum Kampf gegen die Eidgenossenschaft. Zahlreiche süddeutsche Grafen, Ritter und Herren zogen deshalb nach 1445 in den Krieg gegen die Eidgenossen und ihre Verbündete. Zwischen dem Bodensee und Chur brach ein Kleinkrieg aus, der sich bis 1446 hinzog und im Wesentlichen aus kleineren Beutezügen beider Parteien bestand. Nur zweimal kam

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  • Die Schlacht von Ragaz (heute Bad Ragaz) war die letzte militärische Auseinandersetzung im Alten Zürichkrieg zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern am 6. März 1446. Nach der vorangegangenen Niederlage der mit Habsburg verbündeten Zürcher 1443 in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl und dem Rückzug der Armagnaken 1444 nach der Schlacht bei St. Jakob an der Birs erliess Kaiser Friedrich III. von Habsburg in dieser Sache einen Aufruf an die Reichsfürsten zum Kampf gegen die Eidgenossenschaft. Zahlreiche süddeutsche Grafen, Ritter und Herren zogen deshalb nach 1445 in den Krieg gegen die Eidgenossen und ihre Verbündete. Zwischen dem Bodensee und Chur brach ein Kleinkrieg aus, der sich bis 1446 hinzog und im Wesentlichen aus kleineren Beutezügen beider Parteien bestand. Nur zweimal kam es zu grösseren Vorstössen gegen die Eidgenossenschaft, 1445 gegen Appenzell und 1446 ins Sarganserland. Hauptsächlich betroffen von den eidgenössischen Übergriffen waren neben den habsburgischen Gebieten diejenigen der verschiedenen Linien der Grafen von Montfort und von Werdenberg sowie der Freiherren von Brandis. Der Konflikt hatte sich ursprünglich zwischen Glarus und den Herren von Brandis entzündet, weil Glarus Anspruch auf die Herrschaften Freudenberg und Nidberg erhob und diese widerrechtlich besetzte. Wolfhard von Brandis erklärte Glarus deshalb am 29. November 1444 den Krieg. Nachdem Wolfhard von Brandis mit einem Heer die Glarner zum Rückzug gezwungen hatte, griffen die Eidgenossen im Frühjahr 1445 in den Konflikt ein. Nach ihrer Rückkehr von einem Kriegszug ins untere Vorarlberg beschlossen sie einen Zug gegen die Herren von Brandis und Graf Heinrich II. von Werdenberg-Sargans. Sie überquerten beim Schollberg den Rhein, verbrannten Balzers und das Städtchen Sargans, brandschatzten Mels und Flums und kehrten beutebeladen über Weesen nach Hause zurück. Im Februar 1446 zog erneut ein eidgenössisches Heer ins Sarganserland und lieferte sich mehrere Scharmützel mit den Truppen der Herren von Brandis. Am Fridolinstag, dem 6. März 1446, schlugen 1200 Eidgenossen bei Ragaz das österreichische Heer, das unter dem Kommando von Hans von Rechberg und Wolfhard V. von Brandis, dem habsburgischen Vogt von Feldkirch, stand. Dabei ging unter anderem das Banner der Herren von Brandis an die Eidgenossen verloren und wurde später in die Kirche von Sarnen verbracht. Nach zeitgenössischen Angaben sollen in der Schlacht um die 900 Mann des habsburgischen und etwa 100 Mann aus dem eidgenössischen Heer gefallen sein. Bereits am 30. April 1446 besetzten Hans von Rechberg und Wolfhart von Brandis das Sarganserland erneut mit einem Heer von um die 4000 Mann und nahmen das Gebiet wieder für die Grafen von Werdenberg-Sargans in Besitz. Die Schlacht bei Ragaz beendete den Alten Zürichkrieg, der über 10 Jahre gedauert hatte. Ein Waffenstillstand trat drei Monate später am 12. Juni 1446 in Kraft. 1450 kam es dann zum Frieden von Einsiedeln. Zürich erhielt fast alle Gebiete zurück, musste dafür aber den Bund mit Österreich auflösen. Das Datum der Schlacht, der Tag des Heiligen Fridolin (6. März), etablierte sich in weiten Teilen der Alten Eidgenossenschaft als Schlachtfeiertag. (de)
  • Die Schlacht von Ragaz (heute Bad Ragaz) war die letzte militärische Auseinandersetzung im Alten Zürichkrieg zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern am 6. März 1446. Nach der vorangegangenen Niederlage der mit Habsburg verbündeten Zürcher 1443 in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl und dem Rückzug der Armagnaken 1444 nach der Schlacht bei St. Jakob an der Birs erliess Kaiser Friedrich III. von Habsburg in dieser Sache einen Aufruf an die Reichsfürsten zum Kampf gegen die Eidgenossenschaft. Zahlreiche süddeutsche Grafen, Ritter und Herren zogen deshalb nach 1445 in den Krieg gegen die Eidgenossen und ihre Verbündete. Zwischen dem Bodensee und Chur brach ein Kleinkrieg aus, der sich bis 1446 hinzog und im Wesentlichen aus kleineren Beutezügen beider Parteien bestand. Nur zweimal kam es zu grösseren Vorstössen gegen die Eidgenossenschaft, 1445 gegen Appenzell und 1446 ins Sarganserland. Hauptsächlich betroffen von den eidgenössischen Übergriffen waren neben den habsburgischen Gebieten diejenigen der verschiedenen Linien der Grafen von Montfort und von Werdenberg sowie der Freiherren von Brandis. Der Konflikt hatte sich ursprünglich zwischen Glarus und den Herren von Brandis entzündet, weil Glarus Anspruch auf die Herrschaften Freudenberg und Nidberg erhob und diese widerrechtlich besetzte. Wolfhard von Brandis erklärte Glarus deshalb am 29. November 1444 den Krieg. Nachdem Wolfhard von Brandis mit einem Heer die Glarner zum Rückzug gezwungen hatte, griffen die Eidgenossen im Frühjahr 1445 in den Konflikt ein. Nach ihrer Rückkehr von einem Kriegszug ins untere Vorarlberg beschlossen sie einen Zug gegen die Herren von Brandis und Graf Heinrich II. von Werdenberg-Sargans. Sie überquerten beim Schollberg den Rhein, verbrannten Balzers und das Städtchen Sargans, brandschatzten Mels und Flums und kehrten beutebeladen über Weesen nach Hause zurück. Im Februar 1446 zog erneut ein eidgenössisches Heer ins Sarganserland und lieferte sich mehrere Scharmützel mit den Truppen der Herren von Brandis. Am Fridolinstag, dem 6. März 1446, schlugen 1200 Eidgenossen bei Ragaz das österreichische Heer, das unter dem Kommando von Hans von Rechberg und Wolfhard V. von Brandis, dem habsburgischen Vogt von Feldkirch, stand. Dabei ging unter anderem das Banner der Herren von Brandis an die Eidgenossen verloren und wurde später in die Kirche von Sarnen verbracht. Nach zeitgenössischen Angaben sollen in der Schlacht um die 900 Mann des habsburgischen und etwa 100 Mann aus dem eidgenössischen Heer gefallen sein. Bereits am 30. April 1446 besetzten Hans von Rechberg und Wolfhart von Brandis das Sarganserland erneut mit einem Heer von um die 4000 Mann und nahmen das Gebiet wieder für die Grafen von Werdenberg-Sargans in Besitz. Die Schlacht bei Ragaz beendete den Alten Zürichkrieg, der über 10 Jahre gedauert hatte. Ein Waffenstillstand trat drei Monate später am 12. Juni 1446 in Kraft. 1450 kam es dann zum Frieden von Einsiedeln. Zürich erhielt fast alle Gebiete zurück, musste dafür aber den Bund mit Österreich auflösen. Das Datum der Schlacht, der Tag des Heiligen Fridolin (6. März), etablierte sich in weiten Teilen der Alten Eidgenossenschaft als Schlachtfeiertag. (de)
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  • Die Schlacht von Ragaz (heute Bad Ragaz) war die letzte militärische Auseinandersetzung im Alten Zürichkrieg zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern am 6. März 1446. Nach der vorangegangenen Niederlage der mit Habsburg verbündeten Zürcher 1443 in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl und dem Rückzug der Armagnaken 1444 nach der Schlacht bei St. Jakob an der Birs erliess Kaiser Friedrich III. von Habsburg in dieser Sache einen Aufruf an die Reichsfürsten zum Kampf gegen die Eidgenossenschaft. Zahlreiche süddeutsche Grafen, Ritter und Herren zogen deshalb nach 1445 in den Krieg gegen die Eidgenossen und ihre Verbündete. Zwischen dem Bodensee und Chur brach ein Kleinkrieg aus, der sich bis 1446 hinzog und im Wesentlichen aus kleineren Beutezügen beider Parteien bestand. Nur zweimal kam (de)
  • Die Schlacht von Ragaz (heute Bad Ragaz) war die letzte militärische Auseinandersetzung im Alten Zürichkrieg zwischen den Eidgenossen und den Habsburgern am 6. März 1446. Nach der vorangegangenen Niederlage der mit Habsburg verbündeten Zürcher 1443 in der Schlacht bei St. Jakob an der Sihl und dem Rückzug der Armagnaken 1444 nach der Schlacht bei St. Jakob an der Birs erliess Kaiser Friedrich III. von Habsburg in dieser Sache einen Aufruf an die Reichsfürsten zum Kampf gegen die Eidgenossenschaft. Zahlreiche süddeutsche Grafen, Ritter und Herren zogen deshalb nach 1445 in den Krieg gegen die Eidgenossen und ihre Verbündete. Zwischen dem Bodensee und Chur brach ein Kleinkrieg aus, der sich bis 1446 hinzog und im Wesentlichen aus kleineren Beutezügen beider Parteien bestand. Nur zweimal kam (de)
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  • Schlacht bei Ragaz (de)
  • Schlacht bei Ragaz (de)
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