Die Pockenepidemie in Boston 1721 war das erste Auftreten einer Virusepidemie in Nordamerika, bei der eine Impfung zur Eindämmung der Krankheit eingesetzt wurde. Zwischen April und Dezember 1721 erkrankten 5.889 Einwohner von Boston an Pocken und 844 Menschen starben. Dass bei dem Einsatz von abgeschwächten Pockenviren eine Immunantwort ausgelöst wird, in der Regel jedoch keine Erkrankung, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht allgemein bekannt. So kam es im Zuge der Epidemie zu einer heftig geführten Kontroverse um die Variolation, einer Impfung mit abgeschwächten Lebendviren, in deren Mittelpunkt der puritanische Prediger Cotton Mather und der Arzt William Douglass standen.

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  • Die Pockenepidemie in Boston 1721 war das erste Auftreten einer Virusepidemie in Nordamerika, bei der eine Impfung zur Eindämmung der Krankheit eingesetzt wurde. Zwischen April und Dezember 1721 erkrankten 5.889 Einwohner von Boston an Pocken und 844 Menschen starben. Dass bei dem Einsatz von abgeschwächten Pockenviren eine Immunantwort ausgelöst wird, in der Regel jedoch keine Erkrankung, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht allgemein bekannt. So kam es im Zuge der Epidemie zu einer heftig geführten Kontroverse um die Variolation, einer Impfung mit abgeschwächten Lebendviren, in deren Mittelpunkt der puritanische Prediger Cotton Mather und der Arzt William Douglass standen. Ausgetragen wurde der Streit vor allem in der Presse, wobei der New-England Courant von James Franklin, dem Bruder von Benjamin Franklin, die Gruppe der Impfgegner mobilisierte. Allein der Arzt Zabdiel Boylston führte Impfungen an insgesamt 180 Patienten durch, darunter viele prominente Bostoner Bürger. In verschiedenen Schriften wurde die Nachricht von den Ereignissen in Boston und dem sich daran entzündenden Impfstreit auch in England und anderen Teilen Europas verbreitet. Dies führte zu einer zunehmenden Zahl von Impfgegnern und einem vorübergehenden Rückgang der Impfpraxis in London gegen Ende der 1720er Jahre. (de)
  • Die Pockenepidemie in Boston 1721 war das erste Auftreten einer Virusepidemie in Nordamerika, bei der eine Impfung zur Eindämmung der Krankheit eingesetzt wurde. Zwischen April und Dezember 1721 erkrankten 5.889 Einwohner von Boston an Pocken und 844 Menschen starben. Dass bei dem Einsatz von abgeschwächten Pockenviren eine Immunantwort ausgelöst wird, in der Regel jedoch keine Erkrankung, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht allgemein bekannt. So kam es im Zuge der Epidemie zu einer heftig geführten Kontroverse um die Variolation, einer Impfung mit abgeschwächten Lebendviren, in deren Mittelpunkt der puritanische Prediger Cotton Mather und der Arzt William Douglass standen. Ausgetragen wurde der Streit vor allem in der Presse, wobei der New-England Courant von James Franklin, dem Bruder von Benjamin Franklin, die Gruppe der Impfgegner mobilisierte. Allein der Arzt Zabdiel Boylston führte Impfungen an insgesamt 180 Patienten durch, darunter viele prominente Bostoner Bürger. In verschiedenen Schriften wurde die Nachricht von den Ereignissen in Boston und dem sich daran entzündenden Impfstreit auch in England und anderen Teilen Europas verbreitet. Dies führte zu einer zunehmenden Zahl von Impfgegnern und einem vorübergehenden Rückgang der Impfpraxis in London gegen Ende der 1720er Jahre. (de)
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  • Die Pockenepidemie in Boston 1721 war das erste Auftreten einer Virusepidemie in Nordamerika, bei der eine Impfung zur Eindämmung der Krankheit eingesetzt wurde. Zwischen April und Dezember 1721 erkrankten 5.889 Einwohner von Boston an Pocken und 844 Menschen starben. Dass bei dem Einsatz von abgeschwächten Pockenviren eine Immunantwort ausgelöst wird, in der Regel jedoch keine Erkrankung, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht allgemein bekannt. So kam es im Zuge der Epidemie zu einer heftig geführten Kontroverse um die Variolation, einer Impfung mit abgeschwächten Lebendviren, in deren Mittelpunkt der puritanische Prediger Cotton Mather und der Arzt William Douglass standen. (de)
  • Die Pockenepidemie in Boston 1721 war das erste Auftreten einer Virusepidemie in Nordamerika, bei der eine Impfung zur Eindämmung der Krankheit eingesetzt wurde. Zwischen April und Dezember 1721 erkrankten 5.889 Einwohner von Boston an Pocken und 844 Menschen starben. Dass bei dem Einsatz von abgeschwächten Pockenviren eine Immunantwort ausgelöst wird, in der Regel jedoch keine Erkrankung, war zum damaligen Zeitpunkt noch nicht allgemein bekannt. So kam es im Zuge der Epidemie zu einer heftig geführten Kontroverse um die Variolation, einer Impfung mit abgeschwächten Lebendviren, in deren Mittelpunkt der puritanische Prediger Cotton Mather und der Arzt William Douglass standen. (de)
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  • Pockenepidemie in Boston 1721 (de)
  • Pockenepidemie in Boston 1721 (de)
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