Nikolaus V., eigentlich Pietro Rainalducci (* um 1275 in Corvaro, Italien; † 16. Oktober 1333 in Avignon) war von 1328 bis 1330 Gegenpapst des Johannes XXII. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen und als regulär gezählten Nikolaus V. (Tommaso Parentucelli), der 1447–1455 amtierte. Der Franziskaner Pietro Rainalducci stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach fünfjähriger Ehe mit Giovanna Mattei trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Rom ein. Dort genoss er einen zweifelhaften Ruf. Seine beinahe heilige Askese stand im Gegensatz zu seinem aufrührerischen Gemüt.

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  • Nikolaus V., eigentlich Pietro Rainalducci (* um 1275 in Corvaro, Italien; † 16. Oktober 1333 in Avignon) war von 1328 bis 1330 Gegenpapst des Johannes XXII. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen und als regulär gezählten Nikolaus V. (Tommaso Parentucelli), der 1447–1455 amtierte. Der Franziskaner Pietro Rainalducci stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach fünfjähriger Ehe mit Giovanna Mattei trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Rom ein. Dort genoss er einen zweifelhaften Ruf. Seine beinahe heilige Askese stand im Gegensatz zu seinem aufrührerischen Gemüt. Ludwig der Bayer stand zeit seines Amtes dem Papst in ablehnender Haltung gegenüber. Er akzeptierte einen Papst, der seinen Sitz nicht in Rom halten konnte, keineswegs (Papstsitz war Avignon). Er war stets der Ketzerei beschuldigt und beschuldigte seinerseits kirchliche Würdenträger der Häresie. Auch als Ludwig sich zum Kaiser krönen wollte, konnte er nicht mit dem Einverständnis der kirchlichen Würdenträger rechnen. Als er bei seinem Italienzug Rom erreichte, drängte er auf die Ernennung eines Gegenpapstes. So wurde auf Betreiben Ludwigs der Franziskaner Pietro Rainalducci am 12. Mai 1328 vom römischen Volk zum Papst gewählt. Unmittelbar danach rekrutierte Nikolaus sechs seiner neun Kardinäle und eine Kurie. 20 Bischofsernennungen aus den Reihen der Franziskaner und Augustiner, die Johannes XXII. zu dieser Zeit gegnerisch gegenüberstanden, folgten. Größere Bedeutung erlangte Nikolaus V. nie. Nach der Kaiserkrönung Ludwigs und seiner Abreise aus Rom fand Nikolaus nicht einmal mehr genug Anhänger in Italien. Die eigentliche Absicht des Kaisers, den Papst in Avignon zu schwächen, war damit gescheitert. Nachdem ihm Leben und Pension zugesichert worden waren, verzichtete Nikolaus schließlich nach zwei Jahren auf sein Amt und unterwarf sich am 25. August 1330 dem Papst Johannes XXII. Die drei Jahre, die ihm verblieben, verbrachte er in Avignon, wo er am 16. Oktober 1333 starb. Er wurde in der Franziskanerkirche in Avignon beigesetzt. (de)
  • Nikolaus V., eigentlich Pietro Rainalducci (* um 1275 in Corvaro, Italien; † 16. Oktober 1333 in Avignon) war von 1328 bis 1330 Gegenpapst des Johannes XXII. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen und als regulär gezählten Nikolaus V. (Tommaso Parentucelli), der 1447–1455 amtierte. Der Franziskaner Pietro Rainalducci stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach fünfjähriger Ehe mit Giovanna Mattei trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Rom ein. Dort genoss er einen zweifelhaften Ruf. Seine beinahe heilige Askese stand im Gegensatz zu seinem aufrührerischen Gemüt. Ludwig der Bayer stand zeit seines Amtes dem Papst in ablehnender Haltung gegenüber. Er akzeptierte einen Papst, der seinen Sitz nicht in Rom halten konnte, keineswegs (Papstsitz war Avignon). Er war stets der Ketzerei beschuldigt und beschuldigte seinerseits kirchliche Würdenträger der Häresie. Auch als Ludwig sich zum Kaiser krönen wollte, konnte er nicht mit dem Einverständnis der kirchlichen Würdenträger rechnen. Als er bei seinem Italienzug Rom erreichte, drängte er auf die Ernennung eines Gegenpapstes. So wurde auf Betreiben Ludwigs der Franziskaner Pietro Rainalducci am 12. Mai 1328 vom römischen Volk zum Papst gewählt. Unmittelbar danach rekrutierte Nikolaus sechs seiner neun Kardinäle und eine Kurie. 20 Bischofsernennungen aus den Reihen der Franziskaner und Augustiner, die Johannes XXII. zu dieser Zeit gegnerisch gegenüberstanden, folgten. Größere Bedeutung erlangte Nikolaus V. nie. Nach der Kaiserkrönung Ludwigs und seiner Abreise aus Rom fand Nikolaus nicht einmal mehr genug Anhänger in Italien. Die eigentliche Absicht des Kaisers, den Papst in Avignon zu schwächen, war damit gescheitert. Nachdem ihm Leben und Pension zugesichert worden waren, verzichtete Nikolaus schließlich nach zwei Jahren auf sein Amt und unterwarf sich am 25. August 1330 dem Papst Johannes XXII. Die drei Jahre, die ihm verblieben, verbrachte er in Avignon, wo er am 16. Oktober 1333 starb. Er wurde in der Franziskanerkirche in Avignon beigesetzt. (de)
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  • Nikolaus V., eigentlich Pietro Rainalducci (* um 1275 in Corvaro, Italien; † 16. Oktober 1333 in Avignon) war von 1328 bis 1330 Gegenpapst des Johannes XXII. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen und als regulär gezählten Nikolaus V. (Tommaso Parentucelli), der 1447–1455 amtierte. Der Franziskaner Pietro Rainalducci stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach fünfjähriger Ehe mit Giovanna Mattei trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Rom ein. Dort genoss er einen zweifelhaften Ruf. Seine beinahe heilige Askese stand im Gegensatz zu seinem aufrührerischen Gemüt. (de)
  • Nikolaus V., eigentlich Pietro Rainalducci (* um 1275 in Corvaro, Italien; † 16. Oktober 1333 in Avignon) war von 1328 bis 1330 Gegenpapst des Johannes XXII. Er ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen und als regulär gezählten Nikolaus V. (Tommaso Parentucelli), der 1447–1455 amtierte. Der Franziskaner Pietro Rainalducci stammte aus einfachen Verhältnissen. Nach fünfjähriger Ehe mit Giovanna Mattei trat er in das Franziskanerkloster Santa Maria in Rom ein. Dort genoss er einen zweifelhaften Ruf. Seine beinahe heilige Askese stand im Gegensatz zu seinem aufrührerischen Gemüt. (de)
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