Moesia (griechisch Μοισία Moisia, deutsch Mösien bzw. Moesien) war in der Antike eine vorwiegend von Thrakern bewohnte Region auf dem Balkan. Sie erstreckte sich über mehrere hundert Kilometer in west-östlicher Richtung am südlichen Ufer der unteren Donau. Den Namen bekam das Gebiet nach dem dort ansässigen thrakischen Stamm der Moesier (oder auch Myser).

Property Value
dbo:abstract
  • Moesia (griechisch Μοισία Moisia, deutsch Mösien bzw. Moesien) war in der Antike eine vorwiegend von Thrakern bewohnte Region auf dem Balkan. Sie erstreckte sich über mehrere hundert Kilometer in west-östlicher Richtung am südlichen Ufer der unteren Donau. Den Namen bekam das Gebiet nach dem dort ansässigen thrakischen Stamm der Moesier (oder auch Myser). Im Jahre 29 v. Chr. wurde Mösien von Marcus Licinius Crassus erobert und später in eine römische Provinz umgewandelt. Im ersten Jahrhundert n. Chr. teilten die Römer das Gebiet in die Provinzen Moesia Superior (Obermösien) und Moesia Inferior (Niedermösien). Letzteres umfasste den nördlichen Teil des heutigen Bulgarien von der Donau bis zum Balkangebirge und die heute rumänische Dobrudscha. Obermösien ist in etwa deckungsgleich mit Serbien südlich der Donau und dem Kosovo. Dazu kommt noch ein schmaler Streifen im Norden der Republik Mazedonien. Mösien war zu Zeiten der Römer eine nahezu ständig gefährdete Grenzprovinz, die mit hohem Aufwand gegen Einfälle barbarischer Völker aus dem Norden verteidigt werden musste. Bis zu fünf Legionen und zahlreiche Hilfstruppeneinheiten waren hier dauerhaft stationiert. Unter Kaiser Trajan (98–117) war das Gebiet Ausgangspunkt für die Eroberung Dakiens. Seit der Mitte des 3. Jahrhunderts bedrängten auch die Goten die Provinzen an der unteren Donau. Nachdem Kaiser Aurelian die – nördlich der Donau gelegene – Provinz Dakien 274 wieder hatte aufgeben müssen, organisierte er die Verteidigung des Reiches an diesem Abschnitt des Limes vollkommen neu. Auf dem Gebiet Mösiens existierten fortan fünf, seit Kaiser Diokletian sechs kleinere Provinzen. Bei der endgültigen Reichsteilung im Jahre 395 fiel Mösien an Ostrom, das die Region noch bis zum Ende der Herrschaft des Kaisers Maurikios († 602) halten konnte. Hernach siedelten sich dort Bulgaren und Slawen an und begründeten das erste Bulgarische Reich. In Bulgarien verwendet man noch heute die Bezeichnung Misija (bulgarisch Мизия/Misija) als Synonym für Nordbulgarien, allerdings ohne das Gebiet der Dobrudscha. (de)
  • Moesia (griechisch Μοισία Moisia, deutsch Mösien bzw. Moesien) war in der Antike eine vorwiegend von Thrakern bewohnte Region auf dem Balkan. Sie erstreckte sich über mehrere hundert Kilometer in west-östlicher Richtung am südlichen Ufer der unteren Donau. Den Namen bekam das Gebiet nach dem dort ansässigen thrakischen Stamm der Moesier (oder auch Myser). Im Jahre 29 v. Chr. wurde Mösien von Marcus Licinius Crassus erobert und später in eine römische Provinz umgewandelt. Im ersten Jahrhundert n. Chr. teilten die Römer das Gebiet in die Provinzen Moesia Superior (Obermösien) und Moesia Inferior (Niedermösien). Letzteres umfasste den nördlichen Teil des heutigen Bulgarien von der Donau bis zum Balkangebirge und die heute rumänische Dobrudscha. Obermösien ist in etwa deckungsgleich mit Serbien südlich der Donau und dem Kosovo. Dazu kommt noch ein schmaler Streifen im Norden der Republik Mazedonien. Mösien war zu Zeiten der Römer eine nahezu ständig gefährdete Grenzprovinz, die mit hohem Aufwand gegen Einfälle barbarischer Völker aus dem Norden verteidigt werden musste. Bis zu fünf Legionen und zahlreiche Hilfstruppeneinheiten waren hier dauerhaft stationiert. Unter Kaiser Trajan (98–117) war das Gebiet Ausgangspunkt für die Eroberung Dakiens. Seit der Mitte des 3. Jahrhunderts bedrängten auch die Goten die Provinzen an der unteren Donau. Nachdem Kaiser Aurelian die – nördlich der Donau gelegene – Provinz Dakien 274 wieder hatte aufgeben müssen, organisierte er die Verteidigung des Reiches an diesem Abschnitt des Limes vollkommen neu. Auf dem Gebiet Mösiens existierten fortan fünf, seit Kaiser Diokletian sechs kleinere Provinzen. Bei der endgültigen Reichsteilung im Jahre 395 fiel Mösien an Ostrom, das die Region noch bis zum Ende der Herrschaft des Kaisers Maurikios († 602) halten konnte. Hernach siedelten sich dort Bulgaren und Slawen an und begründeten das erste Bulgarische Reich. In Bulgarien verwendet man noch heute die Bezeichnung Misija (bulgarisch Мизия/Misija) als Synonym für Nordbulgarien, allerdings ohne das Gebiet der Dobrudscha. (de)
dbo:individualisedGnd
  • 4039923-0
dbo:thumbnail
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 139366 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 157561594 (xsd:integer)
prop-de:typ
  • s
dct:subject
rdf:type
rdfs:comment
  • Moesia (griechisch Μοισία Moisia, deutsch Mösien bzw. Moesien) war in der Antike eine vorwiegend von Thrakern bewohnte Region auf dem Balkan. Sie erstreckte sich über mehrere hundert Kilometer in west-östlicher Richtung am südlichen Ufer der unteren Donau. Den Namen bekam das Gebiet nach dem dort ansässigen thrakischen Stamm der Moesier (oder auch Myser). (de)
  • Moesia (griechisch Μοισία Moisia, deutsch Mösien bzw. Moesien) war in der Antike eine vorwiegend von Thrakern bewohnte Region auf dem Balkan. Sie erstreckte sich über mehrere hundert Kilometer in west-östlicher Richtung am südlichen Ufer der unteren Donau. Den Namen bekam das Gebiet nach dem dort ansässigen thrakischen Stamm der Moesier (oder auch Myser). (de)
rdfs:label
  • Moesia (de)
  • Moesia (de)
owl:sameAs
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:birthPlace of
is dbo:deathPlace of
is dbo:place of
is dbo:wikiPageRedirects of
is foaf:primaryTopic of