Von einem Metrolekt spricht man in der Sprachwissenschaft bei einer Sprachvarietät, die in einer städtischen Metropolregion gesprochen wird. Wie beim Regiolekt handelt es sich um eine gesprochene Umgangssprache, die in ihrer Entstehungsgeschichte allerdings stärker von Zuwandererwellen geprägt wurde. So sind alte dialektale Substrate nicht nur weniger zahlreich, sondern haben sich auch stärker mit Einflüssen weiter entfernter Sprachen vermischt.

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  • Von einem Metrolekt spricht man in der Sprachwissenschaft bei einer Sprachvarietät, die in einer städtischen Metropolregion gesprochen wird. Wie beim Regiolekt handelt es sich um eine gesprochene Umgangssprache, die in ihrer Entstehungsgeschichte allerdings stärker von Zuwandererwellen geprägt wurde. So sind alte dialektale Substrate nicht nur weniger zahlreich, sondern haben sich auch stärker mit Einflüssen weiter entfernter Sprachen vermischt. Beispielsweise beim Berlinischen wie auch beim Ruhrdeutschen handelt es sich um eine städtische Sprachmischung, die nicht nur regionalen Ursprungs ist, sondern durch Mischung von Dialekten unterschiedlicher Herkunft entstanden ist. Beim Berlinerischen sind besonders Einflüsse des Niederdeutschen und Niederländischen, des Jiddischen und Französischen sowie aus dem Polnischen und Schlesischen zu nennen. Die letzten beiden haben auch das Ruhrdeutsche stark geprägt, allerdings deutlich später. Oft entwickelt sich ein Metrolekt aus einem oder mehreren Soziolekten, da bei ihrer Entstehung oft nur bestimmte Bevölkerungsgruppen den sich entwickelnden Metrolekt sprechen, während andere, eher sprachkonservativ eingestellte soziale Gruppen, diesen erst im Laufe späterer Generationen aufnehmen und zu pflegen lernen. Deutlich stärker als die Regiolekte oder gar ein Urbanolekt bildet ein Metrolekt ein Zentrum des Sprachwandels und wirkt sich mit seinen Neuerungen auf die Sprachentwicklung des Umlands aus. (de)
  • Von einem Metrolekt spricht man in der Sprachwissenschaft bei einer Sprachvarietät, die in einer städtischen Metropolregion gesprochen wird. Wie beim Regiolekt handelt es sich um eine gesprochene Umgangssprache, die in ihrer Entstehungsgeschichte allerdings stärker von Zuwandererwellen geprägt wurde. So sind alte dialektale Substrate nicht nur weniger zahlreich, sondern haben sich auch stärker mit Einflüssen weiter entfernter Sprachen vermischt. Beispielsweise beim Berlinischen wie auch beim Ruhrdeutschen handelt es sich um eine städtische Sprachmischung, die nicht nur regionalen Ursprungs ist, sondern durch Mischung von Dialekten unterschiedlicher Herkunft entstanden ist. Beim Berlinerischen sind besonders Einflüsse des Niederdeutschen und Niederländischen, des Jiddischen und Französischen sowie aus dem Polnischen und Schlesischen zu nennen. Die letzten beiden haben auch das Ruhrdeutsche stark geprägt, allerdings deutlich später. Oft entwickelt sich ein Metrolekt aus einem oder mehreren Soziolekten, da bei ihrer Entstehung oft nur bestimmte Bevölkerungsgruppen den sich entwickelnden Metrolekt sprechen, während andere, eher sprachkonservativ eingestellte soziale Gruppen, diesen erst im Laufe späterer Generationen aufnehmen und zu pflegen lernen. Deutlich stärker als die Regiolekte oder gar ein Urbanolekt bildet ein Metrolekt ein Zentrum des Sprachwandels und wirkt sich mit seinen Neuerungen auf die Sprachentwicklung des Umlands aus. (de)
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  • 978-3-503-12268-4
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  • Sprachdynamik (de)
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  • Jürgen Erich Schmidt, Joachim Herrgen
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  • Berlin
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  • Grundlagen der Germanistik
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  • Eine Einführung in die moderne Regionalsprachenforschung
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  • Erich Schmidt Verlag
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  • Von einem Metrolekt spricht man in der Sprachwissenschaft bei einer Sprachvarietät, die in einer städtischen Metropolregion gesprochen wird. Wie beim Regiolekt handelt es sich um eine gesprochene Umgangssprache, die in ihrer Entstehungsgeschichte allerdings stärker von Zuwandererwellen geprägt wurde. So sind alte dialektale Substrate nicht nur weniger zahlreich, sondern haben sich auch stärker mit Einflüssen weiter entfernter Sprachen vermischt. (de)
  • Von einem Metrolekt spricht man in der Sprachwissenschaft bei einer Sprachvarietät, die in einer städtischen Metropolregion gesprochen wird. Wie beim Regiolekt handelt es sich um eine gesprochene Umgangssprache, die in ihrer Entstehungsgeschichte allerdings stärker von Zuwandererwellen geprägt wurde. So sind alte dialektale Substrate nicht nur weniger zahlreich, sondern haben sich auch stärker mit Einflüssen weiter entfernter Sprachen vermischt. (de)
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  • Metrolekt (de)
  • Metrolekt (de)
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