Jean-Vincent Scheil (* 10. Juni 1858 in Königsmachern; † 21. September 1940 in Paris) war ein französischer Assyriologe und entzifferte den Codex Hammurapi. Jean Scheil trat 1882 in den Dominikanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Vincent. Nachdem er das ordensübliche Studium der Theologie abgeschlossen hatte und zum katholischen Priester ordiniert wurde, begann Scheil 1887 ein Studium der Ägyptologie und Assyriologie an der École pratique des hautes études und am Collège de France bei Arthur Amiaud, Jules Oppert, Gaston Maspero und Pierre-Paul Guieysse.

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  • Jean-Vincent Scheil (* 10. Juni 1858 in Königsmachern; † 21. September 1940 in Paris) war ein französischer Assyriologe und entzifferte den Codex Hammurapi. Jean Scheil trat 1882 in den Dominikanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Vincent. Nachdem er das ordensübliche Studium der Theologie abgeschlossen hatte und zum katholischen Priester ordiniert wurde, begann Scheil 1887 ein Studium der Ägyptologie und Assyriologie an der École pratique des hautes études und am Collège de France bei Arthur Amiaud, Jules Oppert, Gaston Maspero und Pierre-Paul Guieysse. 1890 wurde er Mitglied der Mission archéologique française du Caire und nahm an der Untersuchung der Nekropole von Theben teil. 1892–93 katalogisierte er die ägyptischen und altorientalischen Denkmäler des Archäologischen Museums in Istanbul (danach in der Ferienzeit bis 1898). 1894 leitete er die Ausgrabungen von Sippar. 1895 wurde er in Nachfolge von Arthur Amiaud Professor für Assyriologie an der École pratique des hautes études (Emeritierung 1933). Ab 1899 war er Mitglied der Mission Archéologique en Perse unter Jacques de Morgan, die die Ausgrabungen von Susa durchführte. Während der Untersuchung im Dezember 1901 und Januar 1902 war Scheil dort an der Entdeckung einer Stele aus Basalt beteiligt, die den Text des Codex Hammurapi überliefert. Scheil entzifferte die Stele sofort und übersetzte den Codex aus dem Akkadischen ins Französische. Dadurch gelangte er zu Weltruhm. Papst Leo XIII. ernannte ihm 1903 zum Konsultator der Päpstlichen Bibelkommission. Seine Berufung auf den Lehrstuhl für Assyriologie am College de France nach der Emeritierung von Jules Oppert 1905 scheiterte, da er katholischer Geistlicher war. Jean-Vincent Scheil wurde im Dezember 1908 in der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres aufgenommen. (de)
  • Jean-Vincent Scheil (* 10. Juni 1858 in Königsmachern; † 21. September 1940 in Paris) war ein französischer Assyriologe und entzifferte den Codex Hammurapi. Jean Scheil trat 1882 in den Dominikanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Vincent. Nachdem er das ordensübliche Studium der Theologie abgeschlossen hatte und zum katholischen Priester ordiniert wurde, begann Scheil 1887 ein Studium der Ägyptologie und Assyriologie an der École pratique des hautes études und am Collège de France bei Arthur Amiaud, Jules Oppert, Gaston Maspero und Pierre-Paul Guieysse. 1890 wurde er Mitglied der Mission archéologique française du Caire und nahm an der Untersuchung der Nekropole von Theben teil. 1892–93 katalogisierte er die ägyptischen und altorientalischen Denkmäler des Archäologischen Museums in Istanbul (danach in der Ferienzeit bis 1898). 1894 leitete er die Ausgrabungen von Sippar. 1895 wurde er in Nachfolge von Arthur Amiaud Professor für Assyriologie an der École pratique des hautes études (Emeritierung 1933). Ab 1899 war er Mitglied der Mission Archéologique en Perse unter Jacques de Morgan, die die Ausgrabungen von Susa durchführte. Während der Untersuchung im Dezember 1901 und Januar 1902 war Scheil dort an der Entdeckung einer Stele aus Basalt beteiligt, die den Text des Codex Hammurapi überliefert. Scheil entzifferte die Stele sofort und übersetzte den Codex aus dem Akkadischen ins Französische. Dadurch gelangte er zu Weltruhm. Papst Leo XIII. ernannte ihm 1903 zum Konsultator der Päpstlichen Bibelkommission. Seine Berufung auf den Lehrstuhl für Assyriologie am College de France nach der Emeritierung von Jules Oppert 1905 scheiterte, da er katholischer Geistlicher war. Jean-Vincent Scheil wurde im Dezember 1908 in der Académie des Inscriptions et Belles-Lettres aufgenommen. (de)
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  • Jean-Vincent Scheil (* 10. Juni 1858 in Königsmachern; † 21. September 1940 in Paris) war ein französischer Assyriologe und entzifferte den Codex Hammurapi. Jean Scheil trat 1882 in den Dominikanerorden ein und erhielt den Ordensnamen Vincent. Nachdem er das ordensübliche Studium der Theologie abgeschlossen hatte und zum katholischen Priester ordiniert wurde, begann Scheil 1887 ein Studium der Ägyptologie und Assyriologie an der École pratique des hautes études und am Collège de France bei Arthur Amiaud, Jules Oppert, Gaston Maspero und Pierre-Paul Guieysse. (de)
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