Der Titel Graf von Harcourt (Comte d’Harcourt) ist ein normannischer und später französischer Adelstitel, der seit dem März 1338 existiert, als die Herrschaft Harcourt mit den Herrschaften Lillebonne, Troispierres, La Saussaye und Elbeuf zusammengelegt und zur Grafschaft erhoben wurde.

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  • Der Titel Graf von Harcourt (Comte d’Harcourt) ist ein normannischer und später französischer Adelstitel, der seit dem März 1338 existiert, als die Herrschaft Harcourt mit den Herrschaften Lillebonne, Troispierres, La Saussaye und Elbeuf zusammengelegt und zur Grafschaft erhoben wurde. Als der Wikinger Rollo im Jahr 911 durch den Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte die Gebiete zugesprochen bekam, die später die Normandie bilden sollten, gab er einen Teil des Erwerbs an die wichtigsten Männer in seiner Umgebung weiter. Harcourt bei Brionne und die Grafschaft Pont-Audemer kamen so an Bernhard den Dänen, einen seiner Verwandten und Ahnherrn des Hauses Harcourt. Bernhards Urenkel Anquetil ist der erste, der sich (zu Beginn des 11. Jahrhunderts) nach dem Besitz benannte. Anquetils Neffe Robert I. d’Harcourt ließ das Château d’Harcourt bauen und machte aus seiner Familie zu einer der ersten in der Normandie. Sein Enkel Robert II. d’Harcourt erwarb die Herrschaft Elbeuf. Nach der Eroberung der Normandie durch die Franzosen 1204 und die nachfolgenden Enteignungen waren die Harcourt üblicherweise die Führer der Adelsopposition in der Normandie. Jean II. d’Harcourt, Marschall von Frankreich, besser bekannt als Jean Le Preux, erwarb durch seine Ehe mit Jeanne, der Erbin der Vizegrafschaft Châtellerault, das Château der Vizegrafen in Chauvigny, das bald nach dem neuen Besitzer Château d’Harcourt genannt wurde und bis 1447 bei der Familie blieb. Die Herren und Grafen von Harcourt aus dem normannischen Haus starben 1452 in männlicher Linie mit Jean VII. d’Harcourt aus. Die Grafschaft ging an dessen zweite Tochter, Jeanne d’Harcourt, † 1456, die mit Jean III. de Rieux, † 1431, verheiratet war, und deren Nachkommen aus dem Haus Rieux. Die übergangene ältere Tochter, Marie und ihr Ehemann Antoine de Lorraine, Graf von Vaudémont, erhielten die Herrschaft Elbeuf, beanspruchten jedoch auch Harcourt für sich, ebenso wie deren Sohn Jean. Ein Jahrhundert später ging Harcourt mangels männlicher Nachkommen in weiblicher Erbfolge doch noch an die Lothringer, jetzt an deren Nebenlinie, die Guise; diese Linie starb 1747 aus. Neben der Grafschaft Harcourt gab es ab dem Jahr 1700 noch ein Herzogtum Harcourt, das territorial mit der alten Grafschaft nichts gemein hatte. Das Herzogtum wurde durch Zusammenlegung des Marquisats de La Mothe und des Marquisats Thury (heute Thury-Harcourt) geschaffen. Der Titel wurde 1709 um dem eines Pair von Frankreich ergänzt. Inhaber des Titels war eine jüngere Linie des Hauses Harcourt, die von Philippe d’Harcourt, † 1403, Seigneur de Bonnétable, abstammte, einem Sohn von Jean V. d'Harcourt. Innerhalb dieser Familie wurden für die jüngeren Söhne die Titel eines Comte d’Harcourt sowie eines Vicomte d’Harcourt benutzt. Der Titel Marquis d’Harcourt wurde 1817 – verbunden mit dem eines Pair de France – separat vergeben. (de)
  • Der Titel Graf von Harcourt (Comte d’Harcourt) ist ein normannischer und später französischer Adelstitel, der seit dem März 1338 existiert, als die Herrschaft Harcourt mit den Herrschaften Lillebonne, Troispierres, La Saussaye und Elbeuf zusammengelegt und zur Grafschaft erhoben wurde. Als der Wikinger Rollo im Jahr 911 durch den Vertrag von Saint-Clair-sur-Epte die Gebiete zugesprochen bekam, die später die Normandie bilden sollten, gab er einen Teil des Erwerbs an die wichtigsten Männer in seiner Umgebung weiter. Harcourt bei Brionne und die Grafschaft Pont-Audemer kamen so an Bernhard den Dänen, einen seiner Verwandten und Ahnherrn des Hauses Harcourt. Bernhards Urenkel Anquetil ist der erste, der sich (zu Beginn des 11. Jahrhunderts) nach dem Besitz benannte. Anquetils Neffe Robert I. d’Harcourt ließ das Château d’Harcourt bauen und machte aus seiner Familie zu einer der ersten in der Normandie. Sein Enkel Robert II. d’Harcourt erwarb die Herrschaft Elbeuf. Nach der Eroberung der Normandie durch die Franzosen 1204 und die nachfolgenden Enteignungen waren die Harcourt üblicherweise die Führer der Adelsopposition in der Normandie. Jean II. d’Harcourt, Marschall von Frankreich, besser bekannt als Jean Le Preux, erwarb durch seine Ehe mit Jeanne, der Erbin der Vizegrafschaft Châtellerault, das Château der Vizegrafen in Chauvigny, das bald nach dem neuen Besitzer Château d’Harcourt genannt wurde und bis 1447 bei der Familie blieb. Die Herren und Grafen von Harcourt aus dem normannischen Haus starben 1452 in männlicher Linie mit Jean VII. d’Harcourt aus. Die Grafschaft ging an dessen zweite Tochter, Jeanne d’Harcourt, † 1456, die mit Jean III. de Rieux, † 1431, verheiratet war, und deren Nachkommen aus dem Haus Rieux. Die übergangene ältere Tochter, Marie und ihr Ehemann Antoine de Lorraine, Graf von Vaudémont, erhielten die Herrschaft Elbeuf, beanspruchten jedoch auch Harcourt für sich, ebenso wie deren Sohn Jean. Ein Jahrhundert später ging Harcourt mangels männlicher Nachkommen in weiblicher Erbfolge doch noch an die Lothringer, jetzt an deren Nebenlinie, die Guise; diese Linie starb 1747 aus. Neben der Grafschaft Harcourt gab es ab dem Jahr 1700 noch ein Herzogtum Harcourt, das territorial mit der alten Grafschaft nichts gemein hatte. Das Herzogtum wurde durch Zusammenlegung des Marquisats de La Mothe und des Marquisats Thury (heute Thury-Harcourt) geschaffen. Der Titel wurde 1709 um dem eines Pair von Frankreich ergänzt. Inhaber des Titels war eine jüngere Linie des Hauses Harcourt, die von Philippe d’Harcourt, † 1403, Seigneur de Bonnétable, abstammte, einem Sohn von Jean V. d'Harcourt. Innerhalb dieser Familie wurden für die jüngeren Söhne die Titel eines Comte d’Harcourt sowie eines Vicomte d’Harcourt benutzt. Der Titel Marquis d’Harcourt wurde 1817 – verbunden mit dem eines Pair de France – separat vergeben. (de)
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  • Der Titel Graf von Harcourt (Comte d’Harcourt) ist ein normannischer und später französischer Adelstitel, der seit dem März 1338 existiert, als die Herrschaft Harcourt mit den Herrschaften Lillebonne, Troispierres, La Saussaye und Elbeuf zusammengelegt und zur Grafschaft erhoben wurde. (de)
  • Der Titel Graf von Harcourt (Comte d’Harcourt) ist ein normannischer und später französischer Adelstitel, der seit dem März 1338 existiert, als die Herrschaft Harcourt mit den Herrschaften Lillebonne, Troispierres, La Saussaye und Elbeuf zusammengelegt und zur Grafschaft erhoben wurde. (de)
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  • Graf von Harcourt (de)
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