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- Die Ebolafieber-Epidemie, die 2014 in mehreren westafrikanischen Ländern ausbrach und Anfang 2016 als beendet erklärt wurde, gilt nach der Zahl der erfassten Erkrankungen und Todesfälle als bisher größte ihrer Art seit der Entdeckung des Ebolavirus 1976. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erkrankten im Verlauf der Epidemie – einschließlich der Verdachtsfälle – bisher 28.639 Menschen an Ebolafieber, von denen 11.316 starben (Stand: 13. März 2016). Die , die auf Meldungen der Gesundheitsbehörden der betroffenen Länder beruhen, ist u. a. aufgrund unzureichender Laborkapazitäten nicht gesichert, so dass die WHO von einer deutlich höheren ausgeht. Die gemeldeten Neuinfektionen verdoppelten sich in den ersten 9 Monaten etwa alle drei bis vier Wochen, verharrten im letzten Quartal 2014 auf hohem Niveau mit großen regionalen Schwankungen und gingen zum Jahreswechsel deutlich zurück. Eine Untersuchung ausgewählter Fälle, bei denen der klinische Verlauf dokumentiert ist, ergab, dass in den ersten neun Monaten nach Ausbruch der Epidemie (Stand: 14. September 2014) etwa 71 % der eindeutig von der Krankheit Betroffenen gestorben sind. Die Epidemie begann Anfang 2014 im Südosten Guineas (Indexfall Dezember 2013) und wurde im März offiziell bekanntgegeben. In den folgenden Monaten wurden in den benachbarten Ländern Sierra Leone und Liberia weitere Erkrankungen gemeldet, Anfang August auch in Nigeria. Erste Fälle traten am 29. August im Senegal und am 24. Oktober in Mali auf. Ende September 2014 wurde in den USA erstmals ein Fall von Ebolafieber außerhalb Afrikas nachgewiesen. Am 6. Oktober folgte die erste bestätigte Infektion in Spanien und am 29. Dezember 2014 im Vereinigten Königreich. Die Ebolafieber-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo 2014, die Ende August 2014 bekannt wurde, stand in keinem direkten epidemiologischen Zusammenhang mit den Ebolafieber-Fällen in Westafrika. Wegen der Epidemie riefen zunächst Liberia und Sierra Leone den Notstand aus, am 8. August 2014 auch Nigeria. Die Grenzen zwischen den Staaten wurden geschlossen und der internationale Verkehr aufgrund von Reisewarnungen zum Teil eingeschränkt. Am selben Tag deklarierte die WHO die Epidemie nach Beratungen des zuständigen Notfallausschusses zum internationalen Gesundheitsnotfall (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC). Am 12. August 2014 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den Einsatz experimenteller, jedoch noch nicht zugelassener Wirkstoffe zur Bekämpfung der Epidemie für ethisch vertretbar. Am 18. September 2014 gab UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im UN-Sicherheitsrat die UN-Mission UNMEER bekannt, die in den von der Epidemie betroffenen Ländern Notfallhilfe leisten soll. Die WHO erklärte die Epidemie am 17. Oktober 2014 für Senegal, am 20. Oktober 2014 für Nigeria und am 2. Dezember 2014 für Spanien als beendet. Seit dem 24. Dezember 2014 gelten die USA, seit 19. Januar 2015 Mali und seit 7. März 2015 das Vereinigte Königreich als frei von Ebolafieber. Ab Januar 2015 entspannte sich die Lage in Liberia, das am 9. Mai 2015 als erstes der drei am stärksten betroffenen Länder für ebolafrei erklärt wurde. Am 29. Juni wurde bekanntgegeben, dass es am 24. Juni einen weiteren Ebola-Toten in Liberia gegeben hatte. In Guinea und Sierra Leone breitete sich die Epidemie zumindest regional weiter aus. Am 14. Januar 2016 wurde die Epidemie im vorerst letzten betroffenen Land, Liberia, für beendet erklärt. Schon am darauffolgenden Tag trat jedoch eine Neuinfektion in Sierra Leone auf. Mitte März 2016, kurz nachdem die WHO Westafrika zum zweiten Mal für ebolafrei erklärt hatte, traten auch in Guinea neue Erkrankungen und Verdachtsfälle auf. Die Schwere des Epidemieverlaufs wurde zunächst auf das erstmalige Auftreten der Krankheit in diesem Teil des Kontinents zurückgeführt. Auch die mangelnde medizinische Infrastruktur nach langer Zeit des Bürgerkriegs trug zum Verlauf bei. Schließlich wurde bekannt, dass bereits in den frühen 1980er Jahren das Vorhandensein des Virus in Liberia für die späten 1970er Jahre nachgewiesen worden war, vor allem in Waldgebieten an der Grenze zu Guinea, aber wegen HIV und Bürgerkrieg die Gefahr hämorrhagischer Fieber keine Beachtung fand. (de)
- Die Ebolafieber-Epidemie, die 2014 in mehreren westafrikanischen Ländern ausbrach und Anfang 2016 als beendet erklärt wurde, gilt nach der Zahl der erfassten Erkrankungen und Todesfälle als bisher größte ihrer Art seit der Entdeckung des Ebolavirus 1976. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation erkrankten im Verlauf der Epidemie – einschließlich der Verdachtsfälle – bisher 28.639 Menschen an Ebolafieber, von denen 11.316 starben (Stand: 13. März 2016). Die , die auf Meldungen der Gesundheitsbehörden der betroffenen Länder beruhen, ist u. a. aufgrund unzureichender Laborkapazitäten nicht gesichert, so dass die WHO von einer deutlich höheren ausgeht. Die gemeldeten Neuinfektionen verdoppelten sich in den ersten 9 Monaten etwa alle drei bis vier Wochen, verharrten im letzten Quartal 2014 auf hohem Niveau mit großen regionalen Schwankungen und gingen zum Jahreswechsel deutlich zurück. Eine Untersuchung ausgewählter Fälle, bei denen der klinische Verlauf dokumentiert ist, ergab, dass in den ersten neun Monaten nach Ausbruch der Epidemie (Stand: 14. September 2014) etwa 71 % der eindeutig von der Krankheit Betroffenen gestorben sind. Die Epidemie begann Anfang 2014 im Südosten Guineas (Indexfall Dezember 2013) und wurde im März offiziell bekanntgegeben. In den folgenden Monaten wurden in den benachbarten Ländern Sierra Leone und Liberia weitere Erkrankungen gemeldet, Anfang August auch in Nigeria. Erste Fälle traten am 29. August im Senegal und am 24. Oktober in Mali auf. Ende September 2014 wurde in den USA erstmals ein Fall von Ebolafieber außerhalb Afrikas nachgewiesen. Am 6. Oktober folgte die erste bestätigte Infektion in Spanien und am 29. Dezember 2014 im Vereinigten Königreich. Die Ebolafieber-Epidemie in der Demokratischen Republik Kongo 2014, die Ende August 2014 bekannt wurde, stand in keinem direkten epidemiologischen Zusammenhang mit den Ebolafieber-Fällen in Westafrika. Wegen der Epidemie riefen zunächst Liberia und Sierra Leone den Notstand aus, am 8. August 2014 auch Nigeria. Die Grenzen zwischen den Staaten wurden geschlossen und der internationale Verkehr aufgrund von Reisewarnungen zum Teil eingeschränkt. Am selben Tag deklarierte die WHO die Epidemie nach Beratungen des zuständigen Notfallausschusses zum internationalen Gesundheitsnotfall (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC). Am 12. August 2014 erklärte die Weltgesundheitsorganisation den Einsatz experimenteller, jedoch noch nicht zugelassener Wirkstoffe zur Bekämpfung der Epidemie für ethisch vertretbar. Am 18. September 2014 gab UN-Generalsekretär Ban Ki-moon im UN-Sicherheitsrat die UN-Mission UNMEER bekannt, die in den von der Epidemie betroffenen Ländern Notfallhilfe leisten soll. Die WHO erklärte die Epidemie am 17. Oktober 2014 für Senegal, am 20. Oktober 2014 für Nigeria und am 2. Dezember 2014 für Spanien als beendet. Seit dem 24. Dezember 2014 gelten die USA, seit 19. Januar 2015 Mali und seit 7. März 2015 das Vereinigte Königreich als frei von Ebolafieber. Ab Januar 2015 entspannte sich die Lage in Liberia, das am 9. Mai 2015 als erstes der drei am stärksten betroffenen Länder für ebolafrei erklärt wurde. Am 29. Juni wurde bekanntgegeben, dass es am 24. Juni einen weiteren Ebola-Toten in Liberia gegeben hatte. In Guinea und Sierra Leone breitete sich die Epidemie zumindest regional weiter aus. Am 14. Januar 2016 wurde die Epidemie im vorerst letzten betroffenen Land, Liberia, für beendet erklärt. Schon am darauffolgenden Tag trat jedoch eine Neuinfektion in Sierra Leone auf. Mitte März 2016, kurz nachdem die WHO Westafrika zum zweiten Mal für ebolafrei erklärt hatte, traten auch in Guinea neue Erkrankungen und Verdachtsfälle auf. Die Schwere des Epidemieverlaufs wurde zunächst auf das erstmalige Auftreten der Krankheit in diesem Teil des Kontinents zurückgeführt. Auch die mangelnde medizinische Infrastruktur nach langer Zeit des Bürgerkriegs trug zum Verlauf bei. Schließlich wurde bekannt, dass bereits in den frühen 1980er Jahren das Vorhandensein des Virus in Liberia für die späten 1970er Jahre nachgewiesen worden war, vor allem in Waldgebieten an der Grenze zu Guinea, aber wegen HIV und Bürgerkrieg die Gefahr hämorrhagischer Fieber keine Beachtung fand. (de)
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