Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat in Mitteleuropa, der von 1949 bis 1990 existierte. Aus der Teilung Deutschlands nach 1945 entstanden, war sie bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 eine kommunistische bzw. realsozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich zum Marxismus-Leninismus bekannte. Die DDR verstand sich als „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe. „Antifaschismus“ wurde zur Staatsdoktrin der DDR.Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer

Property Value
dbo:PopulatedPlace/areaTotal
  • 108179.0
dbo:PopulatedPlace/populationDensity
  • 154.0
dbo:abstract
  • Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat in Mitteleuropa, der von 1949 bis 1990 existierte. Aus der Teilung Deutschlands nach 1945 entstanden, war sie bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 eine kommunistische bzw. realsozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich zum Marxismus-Leninismus bekannte. Die DDR verstand sich als „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe. „Antifaschismus“ wurde zur Staatsdoktrin der DDR.Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer während der vier Jahrzehnte ihres Bestehens weitgehend von der Sowjetunion abhängig. Die herrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse stießen teils auf Ablehnung, doch nur selten auf aktiven Widerstand in der Bevölkerung. Unverkennbar war dieser aber in der Frühphase beim Volksaufstand des 17. Juni 1953, der von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde. Deutliche Ablehnung signalisierte auch die den Staat in seiner Existenz bedrohende Abwanderungsbewegung, die erst mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 gestoppt wurde. Das Ministerium für Staatssicherheit (kurz MfS oder umgangssprachlich „Stasi“) wurde ausgebaut zu einem die ganze Gesellschaft durchdringenden Organ der Überwachung und gezielten Zersetzung oppositioneller Aktivitäten und Gruppierungen. Das staatliche Erziehungs- und Bildungswesen war vom Kindergarten bis zur Universität auf die Heranbildung „sozialistischer Persönlichkeiten“ gemäß dem als gesetzmäßige Wahrheit angesehenen Marxismus-Leninismus ausgerichtet. Dem SED-Führungsanspruch waren Blockparteien und Massenorganisationen in der DDR unterworfen, nicht nur bei den über eine Einheitsliste abgehaltenen Volkskammerwahlen, sondern auch durch ein ausgedehntes Kontrollsystem bei der Besetzung zentraler Leitungspositionen aller Art im Rahmen der Kaderpolitik. Das undemokratische politische System und wirtschaftliche Schwächen führten zu einer zunehmenden Demoralisierung der Bevölkerung, besonders seit der ersten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (1973). Mit dieser Konferenz wurden Anträge auf Ausreise möglich, gegen welche der Staat trotz vielfältiger Schikanen im weiteren Verlauf nicht ankam. In der Endphase führte die Weigerung Erich Honeckers, den von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion angestoßenen Reformprozess auch in der DDR wirksam werden zu lassen, einerseits zu einem noch verstärkten Ausreisebedürfnis und andererseits zu einer zunehmenden Nachhaltigkeit der Protestbereitschaft. Auch innerhalb der Machtstrukturen der DDR schwand der Rückhalt, die 1989 offen ausbrechenden friedlichen Proteste vieler Bürger wurden nicht mehr niedergeschlagen. Diese Proteste und eine Ausreisewelle über Ungarn und die Tschechoslowakei waren wesentliche Bestandteile der Wende und friedlichen Revolution in der DDR, die im unerwarteten Fall der Mauer am 9. November 1989 gipfelte und letztendlich dem Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung den Weg bereitete. (de)
  • Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat in Mitteleuropa, der von 1949 bis 1990 existierte. Aus der Teilung Deutschlands nach 1945 entstanden, war sie bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 eine kommunistische bzw. realsozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich zum Marxismus-Leninismus bekannte. Die DDR verstand sich als „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe. „Antifaschismus“ wurde zur Staatsdoktrin der DDR.Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer während der vier Jahrzehnte ihres Bestehens weitgehend von der Sowjetunion abhängig. Die herrschenden politischen und wirtschaftlichen Verhältnisse stießen teils auf Ablehnung, doch nur selten auf aktiven Widerstand in der Bevölkerung. Unverkennbar war dieser aber in der Frühphase beim Volksaufstand des 17. Juni 1953, der von sowjetischen Truppen niedergeschlagen wurde. Deutliche Ablehnung signalisierte auch die den Staat in seiner Existenz bedrohende Abwanderungsbewegung, die erst mit dem Bau der Berliner Mauer 1961 gestoppt wurde. Das Ministerium für Staatssicherheit (kurz MfS oder umgangssprachlich „Stasi“) wurde ausgebaut zu einem die ganze Gesellschaft durchdringenden Organ der Überwachung und gezielten Zersetzung oppositioneller Aktivitäten und Gruppierungen. Das staatliche Erziehungs- und Bildungswesen war vom Kindergarten bis zur Universität auf die Heranbildung „sozialistischer Persönlichkeiten“ gemäß dem als gesetzmäßige Wahrheit angesehenen Marxismus-Leninismus ausgerichtet. Dem SED-Führungsanspruch waren Blockparteien und Massenorganisationen in der DDR unterworfen, nicht nur bei den über eine Einheitsliste abgehaltenen Volkskammerwahlen, sondern auch durch ein ausgedehntes Kontrollsystem bei der Besetzung zentraler Leitungspositionen aller Art im Rahmen der Kaderpolitik. Das undemokratische politische System und wirtschaftliche Schwächen führten zu einer zunehmenden Demoralisierung der Bevölkerung, besonders seit der ersten Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (1973). Mit dieser Konferenz wurden Anträge auf Ausreise möglich, gegen welche der Staat trotz vielfältiger Schikanen im weiteren Verlauf nicht ankam. In der Endphase führte die Weigerung Erich Honeckers, den von Michail Gorbatschow in der Sowjetunion angestoßenen Reformprozess auch in der DDR wirksam werden zu lassen, einerseits zu einem noch verstärkten Ausreisebedürfnis und andererseits zu einer zunehmenden Nachhaltigkeit der Protestbereitschaft. Auch innerhalb der Machtstrukturen der DDR schwand der Rückhalt, die 1989 offen ausbrechenden friedlichen Proteste vieler Bürger wurden nicht mehr niedergeschlagen. Diese Proteste und eine Ausreisewelle über Ungarn und die Tschechoslowakei waren wesentliche Bestandteile der Wende und friedlichen Revolution in der DDR, die im unerwarteten Fall der Mauer am 9. November 1989 gipfelte und letztendlich dem Ende der DDR und der deutschen Wiedervereinigung den Weg bereitete. (de)
dbo:anthem
dbo:areaCode
  • +37 (nicht mehr gültig;) +37x (an mehrere Staaten neu vergeben)
dbo:areaTotal
  • 108179000000.000000 (xsd:double)
dbo:capital
dbo:censusYear
  • 0016-01-01 (xsd:date)
dbo:currency
dbo:governmentType
dbo:individualisedGnd
  • 4011890-3
dbo:lccn
  • n/80/125938
dbo:officialLanguage
dbo:populationDensity
  • 154.000000 (xsd:double)
dbo:populationTotal
  • 16675000 (xsd:integer)
dbo:thumbnail
dbo:timeZone
dbo:topLevelDomain
  • .dd (vorgesehen, niemals zugewiesen/delegiert)
dbo:vehicleCode
  • (bis Ende 1973:) D, (danach:) DDR
dbo:viafId
  • 125035363
dbo:wikiPageExternalLink
dbo:wikiPageID
  • 327818 (xsd:integer)
dbo:wikiPageRevisionID
  • 158896846 (xsd:integer)
prop-de:artikelFlagge
  • Flagge der Deutschen Demokratischen Republik
prop-de:artikelWappen
  • Staatswappen der Deutschen Demokratischen Republik
prop-de:auflösung
  • 1990-10-03 (xsd:date)
prop-de:bildFlagge
  • Flag of East Germany.svg
prop-de:bildLage
  • East Germany 1956-1990.svg
prop-de:bildWappen
  • Coat of arms of East Germany.svg
prop-de:bildWappenBreite
  • 120 (xsd:integer)
prop-de:dim
  • 500000 (xsd:integer)
prop-de:ew
  • 12389 (xsd:integer)
prop-de:gründung
  • 1949-10-07 (xsd:date)
prop-de:iso
  • DD, DDR, 180
prop-de:name
  • Deutsche Demokratische Republik
prop-de:ns
  • 52052 (xsd:integer)
prop-de:pop
  • 16675000 (xsd:integer)
prop-de:regierungschef
prop-de:region
  • DE
prop-de:staatsform
prop-de:staatsoberhaupt
prop-de:text
  • Damals in der DDR – Multimedia-Projekt, 2004
  • Das Parlament, Nr. 34–35/22. August 2005
prop-de:typ
  • g
prop-de:type
  • country
prop-de:url
prop-de:wayback
  • 20040826211603 (xsd:double)
  • 20100418084034 (xsd:double)
dct:subject
georss:point
  • 52.052 12.389
rdf:type
rdfs:comment
  • Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat in Mitteleuropa, der von 1949 bis 1990 existierte. Aus der Teilung Deutschlands nach 1945 entstanden, war sie bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 eine kommunistische bzw. realsozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich zum Marxismus-Leninismus bekannte. Die DDR verstand sich als „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe. „Antifaschismus“ wurde zur Staatsdoktrin der DDR.Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer (de)
  • Die Deutsche Demokratische Republik (DDR) war ein Staat in Mitteleuropa, der von 1949 bis 1990 existierte. Aus der Teilung Deutschlands nach 1945 entstanden, war sie bis zur friedlichen Revolution im Herbst 1989 eine kommunistische bzw. realsozialistische Diktatur unter Führung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), die sich zum Marxismus-Leninismus bekannte. Die DDR verstand sich als „sozialistischer Staat der Arbeiter und Bauern“ und deutscher Friedensstaat, der die Wurzeln für Krieg und Faschismus beseitigt habe. „Antifaschismus“ wurde zur Staatsdoktrin der DDR.Hervorgegangen aus der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ), die mit der Aufteilung des besiegten Deutschland entstanden war, blieben die DDR und ihre Staatsführung wie die anderen realsozialistischen Ostblockländer (de)
rdfs:label
  • Deutsche Demokratische Republik (de)
  • Deutsche Demokratische Republik (de)
owl:sameAs
geo:lat
  • 52.051998 (xsd:float)
geo:long
  • 12.389000 (xsd:float)
prov:wasDerivedFrom
foaf:depiction
foaf:isPrimaryTopicOf
is dbo:birthPlace of
is dbo:country of
is dbo:deathPlace of
is dbo:locationCity of
is dbo:locationCountry of
is dbo:nationalTeam of
is dbo:origin of
is dbo:wikiPageDisambiguates of
is dbo:wikiPageRedirects of
is prop-de:einsatzland of
is prop-de:entwickler/Hersteller of
is prop-de:erstausstrahlungLand of
is prop-de:geburtsland of
is prop-de:geltungsbereich of
is prop-de:gründungsort of
is prop-de:herkunft of
is prop-de:land of
is prop-de:land/region of
is prop-de:nation of
is prop-de:ort of
is prop-de:pl of
is prop-de:sitz of
is prop-de:staatlicheEbene of
is prop-de:träger of
is dc:subject of
is foaf:primaryTopic of