Der Berliner Karneval hat eine lange und trotzdem fast unbekannte Tradition aufzuweisen, was auch damit zusammenhängt, dass das karnevalistisch versierte Rheinland Anfang des neunzehnten Jahrhunderts an Preußen fiel. Aber bereits 1430 feierten Großfamilien und Ratsherren in der Stadt so genannte "Fastelawende" und schon im 15. Jahrhundert wurde das so genannte Zampern (Umzüge und Tanzveranstaltungen) durch Zuwanderer aus der Lausitz in Berlin bekannt gemacht und eingeführt.

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  • Der Berliner Karneval hat eine lange und trotzdem fast unbekannte Tradition aufzuweisen, was auch damit zusammenhängt, dass das karnevalistisch versierte Rheinland Anfang des neunzehnten Jahrhunderts an Preußen fiel. Aber bereits 1430 feierten Großfamilien und Ratsherren in der Stadt so genannte "Fastelawende" und schon im 15. Jahrhundert wurde das so genannte Zampern (Umzüge und Tanzveranstaltungen) durch Zuwanderer aus der Lausitz in Berlin bekannt gemacht und eingeführt. Da die Berliner es ab da an schon heftig trieben wurde im Jahre 1629 das erste Verbot der Mummenschänze, Komödien sowie Gauklerspiele ausgesprochen. Ab dem Jahre 1659 wurden weitestgehend auch noch die Maskenumzüge der Berliner Handwerker verboten – hauptsächlich weil die Handwerker bis zu acht Tage "blau" machten, um richtig zu feiern. Im Jahre 1743 wurden im Berliner Opernhaus die Karneval-Redouten eingeführt. Diese Festlichkeiten sind in der Überlieferung bekannt geblieben, weil dort jeweils bis zu 2000 Gäste durchgefüttert wurden. Eine gehörige Anzahl an Speisen sind an solchen Abenden aufgetischt worden: 300 Ochsenzungen, 100 gebratene Hasen, 200 Kalbs- und Wildbraten, 200 Torten, 6 Scheffel Bonbon, 1 Zentner Schokolade, 200 Baumkuchen, 1800 Butterbrote und ca. 400 Flaschen Sekt.Auch wurde an solchen Tagen der "Berliner Pfannkuchen" gereicht, wozu in Alt Berlin ein Fastnachtspunsch mit Zukunftsdeutung aus dem Kaffeesatz und Karten gehörten. Auch die Preußischen Könige wie zum Beispiel Friedrich I. und Friedrich II. (beide 18. Jahrhundert) führten bei Hofe Masken-Redouten (Spiel- oder Tanzveranstaltungen) ein, die jedoch eher selten mit Umzügen verbunden wurden. Jedes Frühjahr feierte Friedrich der Große (Alte Fritz) in Berlin mit der so genannten hohen Gesellschaft den herkömmlichen Karneval. Im Jahre 1815 wurde das Rheinland preußisch und wieder kamen Zuwanderer nach Berlin, die ihre Karnevalsbräuche mitbrachten. So gründeten sich schon 1870 die ersten Rheinländischen Karnevalsklubs in Berlin. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatten die Karnevalsvereine von allen Schichten der Gesellschaft großen Zulauf und erfreuten so die Bevölkerung von Berlin. (de)
  • Der Berliner Karneval hat eine lange und trotzdem fast unbekannte Tradition aufzuweisen, was auch damit zusammenhängt, dass das karnevalistisch versierte Rheinland Anfang des neunzehnten Jahrhunderts an Preußen fiel. Aber bereits 1430 feierten Großfamilien und Ratsherren in der Stadt so genannte "Fastelawende" und schon im 15. Jahrhundert wurde das so genannte Zampern (Umzüge und Tanzveranstaltungen) durch Zuwanderer aus der Lausitz in Berlin bekannt gemacht und eingeführt. Da die Berliner es ab da an schon heftig trieben wurde im Jahre 1629 das erste Verbot der Mummenschänze, Komödien sowie Gauklerspiele ausgesprochen. Ab dem Jahre 1659 wurden weitestgehend auch noch die Maskenumzüge der Berliner Handwerker verboten – hauptsächlich weil die Handwerker bis zu acht Tage "blau" machten, um richtig zu feiern. Im Jahre 1743 wurden im Berliner Opernhaus die Karneval-Redouten eingeführt. Diese Festlichkeiten sind in der Überlieferung bekannt geblieben, weil dort jeweils bis zu 2000 Gäste durchgefüttert wurden. Eine gehörige Anzahl an Speisen sind an solchen Abenden aufgetischt worden: 300 Ochsenzungen, 100 gebratene Hasen, 200 Kalbs- und Wildbraten, 200 Torten, 6 Scheffel Bonbon, 1 Zentner Schokolade, 200 Baumkuchen, 1800 Butterbrote und ca. 400 Flaschen Sekt.Auch wurde an solchen Tagen der "Berliner Pfannkuchen" gereicht, wozu in Alt Berlin ein Fastnachtspunsch mit Zukunftsdeutung aus dem Kaffeesatz und Karten gehörten. Auch die Preußischen Könige wie zum Beispiel Friedrich I. und Friedrich II. (beide 18. Jahrhundert) führten bei Hofe Masken-Redouten (Spiel- oder Tanzveranstaltungen) ein, die jedoch eher selten mit Umzügen verbunden wurden. Jedes Frühjahr feierte Friedrich der Große (Alte Fritz) in Berlin mit der so genannten hohen Gesellschaft den herkömmlichen Karneval. Im Jahre 1815 wurde das Rheinland preußisch und wieder kamen Zuwanderer nach Berlin, die ihre Karnevalsbräuche mitbrachten. So gründeten sich schon 1870 die ersten Rheinländischen Karnevalsklubs in Berlin. Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hatten die Karnevalsvereine von allen Schichten der Gesellschaft großen Zulauf und erfreuten so die Bevölkerung von Berlin. (de)
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  • Der Berliner Karneval hat eine lange und trotzdem fast unbekannte Tradition aufzuweisen, was auch damit zusammenhängt, dass das karnevalistisch versierte Rheinland Anfang des neunzehnten Jahrhunderts an Preußen fiel. Aber bereits 1430 feierten Großfamilien und Ratsherren in der Stadt so genannte "Fastelawende" und schon im 15. Jahrhundert wurde das so genannte Zampern (Umzüge und Tanzveranstaltungen) durch Zuwanderer aus der Lausitz in Berlin bekannt gemacht und eingeführt. (de)
  • Der Berliner Karneval hat eine lange und trotzdem fast unbekannte Tradition aufzuweisen, was auch damit zusammenhängt, dass das karnevalistisch versierte Rheinland Anfang des neunzehnten Jahrhunderts an Preußen fiel. Aber bereits 1430 feierten Großfamilien und Ratsherren in der Stadt so genannte "Fastelawende" und schon im 15. Jahrhundert wurde das so genannte Zampern (Umzüge und Tanzveranstaltungen) durch Zuwanderer aus der Lausitz in Berlin bekannt gemacht und eingeführt. (de)
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  • Berliner Karneval (de)
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