Alessandro Pasqualini (* 5. Mai 1493 in Bologna; † vor September 1559 in Bielefeld) war ein vorwiegend in den Niederlanden und am Niederrhein tätiger italienischer Festungsbaumeister und Architekt der Renaissance. Er wurde in Bologna und Rom ausgebildet. Danach arbeitete er an verschiedenen Fürstenhöfen nördlich der Alpen und machte sich durch Bauten und Stadtbefestigungen unter anderem in den Niederlanden einen Namen, insbesondere als Festungsbaumeister.

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  • Alessandro Pasqualini (* 5. Mai 1493 in Bologna; † vor September 1559 in Bielefeld) war ein vorwiegend in den Niederlanden und am Niederrhein tätiger italienischer Festungsbaumeister und Architekt der Renaissance. Er wurde in Bologna und Rom ausgebildet. Danach arbeitete er an verschiedenen Fürstenhöfen nördlich der Alpen und machte sich durch Bauten und Stadtbefestigungen unter anderem in den Niederlanden einen Namen, insbesondere als Festungsbaumeister. Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg berief Pasqualini 1549 zu sich ins Rheinland, damit dieser die durch die neuen Entwicklungen im Waffenwesen erforderlich gewordenen Befestigungen an dessen Burgen und Städten plante. Hier entstanden die wichtigsten Bauten Pasqualinis, zum Beispiel die Jülicher Zitadelle und das Jülicher Rathaus. Auch am Wiederauf- und Umbau des Düsseldorfer Schlosses, in dem sein neuer Auftraggeber residierte, war er beteiligt, etwa an der Schlosskapelle und dem heute nur noch erhaltenen Schlossturm. Nach seinen Plänen als Fachmann für Festungsbauten wurde in Köln die Bottmühle errichtet. Im Auftrag des Jülicher Amtmanns Johann von Palant widmet Pasqualini sich um 1555 wahrscheinlich den Umbauten der Nothberger Burg, u.a. Lustgang und Erker. Später leitete und plante Pasqualini unter anderem auch den Anbau einer italienischen Schanze an die Sparrenburg in Bielefeld (Scherpentiner), etwa um 1556. Diesen konnte er allerdings nicht zu Ende führen, da er 1559 in Bielefeld starb. Seine Söhne Maximilian (1534–1572; Architekt des Schlosses Rheydt) und Johann (I. oder der Ältere, 1535–1582) wurden in den Adelsstand erhoben und nannten sich „von Pasqualini“. Sie setzten seine Arbeit in Jülich am Schloss, an der Festung und in der Stadtplanung fort. Johann von Pasqualini arbeitete darüber hinaus am neuitalienischen Ausbau der Festung Orsoy. Alessandros Enkel Johann (II. oder der Jüngere, 1562–1615; „Generalbaumeister“ in Jülich, Kleve, Berg) und Alexander (1567–1623; Baumeister im Herzogtum Kleve), beide Söhne Maximilians, waren ebenfalls als Festungsbauer (um 1600 auf der Festung Ehrenbreitstein, ehemaliger Rheinkran in Koblenz) tätig und sind insbesondere häufig als Gutachter für den Festungsbau erwähnt. So wurde Alessandro Pasqualini der Begründer einer Dynastie von Festungsbaumeistern. (de)
  • Alessandro Pasqualini (* 5. Mai 1493 in Bologna; † vor September 1559 in Bielefeld) war ein vorwiegend in den Niederlanden und am Niederrhein tätiger italienischer Festungsbaumeister und Architekt der Renaissance. Er wurde in Bologna und Rom ausgebildet. Danach arbeitete er an verschiedenen Fürstenhöfen nördlich der Alpen und machte sich durch Bauten und Stadtbefestigungen unter anderem in den Niederlanden einen Namen, insbesondere als Festungsbaumeister. Herzog Wilhelm V. von Jülich-Kleve-Berg berief Pasqualini 1549 zu sich ins Rheinland, damit dieser die durch die neuen Entwicklungen im Waffenwesen erforderlich gewordenen Befestigungen an dessen Burgen und Städten plante. Hier entstanden die wichtigsten Bauten Pasqualinis, zum Beispiel die Jülicher Zitadelle und das Jülicher Rathaus. Auch am Wiederauf- und Umbau des Düsseldorfer Schlosses, in dem sein neuer Auftraggeber residierte, war er beteiligt, etwa an der Schlosskapelle und dem heute nur noch erhaltenen Schlossturm. Nach seinen Plänen als Fachmann für Festungsbauten wurde in Köln die Bottmühle errichtet. Im Auftrag des Jülicher Amtmanns Johann von Palant widmet Pasqualini sich um 1555 wahrscheinlich den Umbauten der Nothberger Burg, u.a. Lustgang und Erker. Später leitete und plante Pasqualini unter anderem auch den Anbau einer italienischen Schanze an die Sparrenburg in Bielefeld (Scherpentiner), etwa um 1556. Diesen konnte er allerdings nicht zu Ende führen, da er 1559 in Bielefeld starb. Seine Söhne Maximilian (1534–1572; Architekt des Schlosses Rheydt) und Johann (I. oder der Ältere, 1535–1582) wurden in den Adelsstand erhoben und nannten sich „von Pasqualini“. Sie setzten seine Arbeit in Jülich am Schloss, an der Festung und in der Stadtplanung fort. Johann von Pasqualini arbeitete darüber hinaus am neuitalienischen Ausbau der Festung Orsoy. Alessandros Enkel Johann (II. oder der Jüngere, 1562–1615; „Generalbaumeister“ in Jülich, Kleve, Berg) und Alexander (1567–1623; Baumeister im Herzogtum Kleve), beide Söhne Maximilians, waren ebenfalls als Festungsbauer (um 1600 auf der Festung Ehrenbreitstein, ehemaliger Rheinkran in Koblenz) tätig und sind insbesondere häufig als Gutachter für den Festungsbau erwähnt. So wurde Alessandro Pasqualini der Begründer einer Dynastie von Festungsbaumeistern. (de)
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  • Alessandro Pasqualini (* 5. Mai 1493 in Bologna; † vor September 1559 in Bielefeld) war ein vorwiegend in den Niederlanden und am Niederrhein tätiger italienischer Festungsbaumeister und Architekt der Renaissance. Er wurde in Bologna und Rom ausgebildet. Danach arbeitete er an verschiedenen Fürstenhöfen nördlich der Alpen und machte sich durch Bauten und Stadtbefestigungen unter anderem in den Niederlanden einen Namen, insbesondere als Festungsbaumeister. (de)
  • Alessandro Pasqualini (* 5. Mai 1493 in Bologna; † vor September 1559 in Bielefeld) war ein vorwiegend in den Niederlanden und am Niederrhein tätiger italienischer Festungsbaumeister und Architekt der Renaissance. Er wurde in Bologna und Rom ausgebildet. Danach arbeitete er an verschiedenen Fürstenhöfen nördlich der Alpen und machte sich durch Bauten und Stadtbefestigungen unter anderem in den Niederlanden einen Namen, insbesondere als Festungsbaumeister. (de)
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