"\u00C4mterpatronage"@de . . . . "158835449"^^ . "\u00C4mterpatronage bezeichnet die ungerechtfertigte Bevorzugung von Bewerbern bei der Besetzung von \u00C4mtern und Positionen (vor allem im \u00D6ffentlichen Dienst oder im Wissenschaftsbetrieb) auf der Grundlage von Parteibuchwirtschaft, Weltanschauungen, Zugeh\u00F6rigkeit zu einer wissenschaftlichen Schule oder pers\u00F6nlichen Bekanntschaften (Verwandtschaft - siehe Nepotismus, Vereins- oder Verbindungskameradschaft) an Stelle einer Bestenauslese. Die bis heute kritisierte \u00C4mterpatronage im Ausw\u00E4rtigen Dienst war Gegenstand der Untersuchung einer internationalen Historikerkommission; diese legte ihre Ergebnisse im Oktober 2010 der \u00D6ffentlichkeit vor. Demnach konnten sogar mutma\u00DFliche NS-Kriegsverbrecher in den 1950er Jahren im Ausw\u00E4rtigen Amt \"Seilschaften\" bilden und Karriere machen. Die Praxis der \u00C4mterpatronage ist bereits von Max Weber beschrieben worden.In seinem ber\u00FChmten Vortrag Politik als Beruf am 28. Januar 1919 erkl\u00E4rte Weber, dass fr\u00FCher die F\u00FCrsten, Eroberer und die erfolgreichen Parteichefs Lehen, Bodenschenkungen und Pfr\u00FCnden vergeben h\u00E4tten. \u201EHeute sind es \u00C4mter aller Art in Parteien, Zeitungen, Genossenschaften, Krankenkassen, Gemeinden und Staaten, welche von den Parteif\u00FChrern f\u00FCr treue Dienste vergeben werden. Alle Parteik\u00E4mpfe sind nicht nur K\u00E4mpfe um sachliche Ziele, sondern vor allem auch: um \u00C4mterpatronage.\u201C Max Weber differenzierte zwischen Weltanschauungs- und \u00C4mterpatronageorganisationen. Auch Theodor Eschenburg hat das Ph\u00E4nomen der \u201E\u00C4mterpatronage\u201C beschrieben. Er unterschied zwischen Herrschaftspatronage, Versorgungspatronage, Belohnungspatronage und Proporzpatronage:< \u201EHerrschaftspatronage dient meist der Absicherung parteipolitischen Einflusses. Indem loyale \u201AMitstreiter\u2018 auf wichtige Posten gehievt werden, werden Machtpositionen gesichert. Versorgungspatronage ist ebenfalls weit verbreitet. \u201AVerdiente Funktion\u00E4re\u2018, Wahlk\u00E4mpfer, Wassertr\u00E4ger oder auch Honoratioren, die ihren Posten verloren haben, werden mit einem Amt versorgt. Sie sind dem, der diese Patronage gew\u00E4hrt, zu Dank verpflichtet. Dies sichert ebenfalls Macht und Einfluss. Verwandt damit ist die Belohnungspatronage f\u00FCr treue Dienste. Schlie\u00DFlich ist die Proporzpatronage vor allem unter den gro\u00DFen Volksparteien verbreitet.\u201C Der fr\u00FChere deutsche Bundespr\u00E4sident Richard von Weizs\u00E4cker schrieb dazu: \u201EEs sind die Parteien und ihre Fraktionen, die exklusiv \u00FCber einen politischen Aufstieg oder Ausschluss entscheiden. Dabei pflegen sie eine tiefe Abneigung gegen\u00FCber jedwedem Seiteneinsteiger, es sei denn, sie versprechen sich von ihm einen unmittelbaren Zuwachs an Ansehen. Sie sichern durch \u00C4mterpatronage ihren Einfluss bis tief hinein in die gesamte Gesellschaft. Treue Dienste werden mit Positionen aller Art belohnt. Stets bleibt f\u00FCr die Partei das Wichtigste der Weg zur Macht im Staat. F\u00FCr den Einzelnen f\u00FChrt er \u00FCber die Macht in der Partei. Innerparteiliche Meinungseinheit soll den Machtkampf st\u00E4rken. Ein System von Belohnungen und Bestrafungen zielt auf gr\u00F6\u00DFtm\u00F6gliche Disziplin. Abweichler werden zur Ordnung gerufen.\u201C Beispiel Justiz: Infolge der \u00C4mterpatronage in der Strafverfolgung findet ein Teil der gesetzlich vorgesehenen Strafrechtspflege nicht statt. Der Umstand, dass Generalstaatsanw\u00E4lte (Leiter der Generalstaatsanwaltschaften bei den Oberlandesgerichten) und Leitende Oberstaatsanw\u00E4lte (Leiter der Staatsanwaltschaften bei den Landgerichten) oft nach Parteizugeh\u00F6rigkeit und Regierungsn\u00E4he ausgew\u00E4hlt werden, und dass das deutsche Recht keinen unabh\u00E4ngigen, sondern nur einen weisungsabh\u00E4ngigen Staatsanwalt (\u00A7 146 GVG) kennt, f\u00FChrt dazu, dass in der Politik unerw\u00FCnschte Ermittlungsverfahren oft gar nicht erst eingeleitet werden bzw. (vor)schnell eingestellt werden. Zu den wichtigsten Kritikern von \u00C4mterpatronage geh\u00F6ren unter anderem Hans Herbert von Arnim sowie Erwin und Ute Scheuch. In der Politik- und Verwaltungswissenschaft wird der Begriff der \u00C4mterpatronage kaum noch verwendet, weil er zu wenig operationalisierbar ist. Er wurde laut J\u00F6rg Auf dem H\u00F6vel durch den Begriff der \u201EParteipolitisierung\u201C ersetzt."@de . . "Herrschaftspatronage dient meist der Absicherung parteipolitischen Einflusses. Indem loyale \u201AMitstreiter\u2018 auf wichtige Posten gehievt werden, werden Machtpositionen gesichert. Versorgungspatronage ist ebenfalls weit verbreitet. \u201AVerdiente Funktion\u00E4re\u2018, Wahlk\u00E4mpfer, Wassertr\u00E4ger oder auch Honoratioren, die ihren Posten verloren haben, werden mit einem Amt versorgt. Sie sind dem, der diese Patronage gew\u00E4hrt, zu Dank verpflichtet. Dies sichert ebenfalls Macht und Einfluss. Verwandt damit ist die Belohnungspatronage f\u00FCr treue Dienste. Schlie\u00DFlich ist die Proporzpatronage vor allem unter den gro\u00DFen Volksparteien verbreitet."^^ . . . "\u00C4mterpatronage bezeichnet die ungerechtfertigte Bevorzugung von Bewerbern bei der Besetzung von \u00C4mtern und Positionen (vor allem im \u00D6ffentlichen Dienst oder im Wissenschaftsbetrieb) auf der Grundlage von Parteibuchwirtschaft, Weltanschauungen, Zugeh\u00F6rigkeit zu einer wissenschaftlichen Schule oder pers\u00F6nlichen Bekanntschaften (Verwandtschaft - siehe Nepotismus, Vereins- oder Verbindungskameradschaft) an Stelle einer Bestenauslese. Max Weber differenzierte zwischen Weltanschauungs- und \u00C4mterpatronageorganisationen. Der fr\u00FChere deutsche Bundespr\u00E4sident Richard von Weizs\u00E4cker schrieb dazu:"@de . . . "Es sind die Parteien und ihre Fraktionen, die exklusiv \u00FCber einen politischen Aufstieg oder Ausschluss entscheiden. Dabei pflegen sie eine tiefe Abneigung gegen\u00FCber jedwedem Seiteneinsteiger, es sei denn, sie versprechen sich von ihm einen unmittelbaren Zuwachs an Ansehen. Sie sichern durch \u00C4mterpatronage ihren Einfluss bis tief hinein in die gesamte Gesellschaft. Treue Dienste werden mit Positionen aller Art belohnt. Stets bleibt f\u00FCr die Partei das Wichtigste der Weg zur Macht im Staat. F\u00FCr den Einzelnen f\u00FChrt er \u00FCber die Macht in der Partei. Innerparteiliche Meinungseinheit soll den Machtkampf st\u00E4rken. Ein System von Belohnungen und Bestrafungen zielt auf gr\u00F6\u00DFtm\u00F6gliche Disziplin. Abweichler werden zur Ordnung gerufen."^^ . . . . . . "1313902"^^ . . .