"Die Ruandabahn war ein Eisenbahnprojekt, das die zentrale Eisenbahnlinie der Kolonie Deutsch-Ostafrika, die Tanganjikabahn, mit dem Nordwesten der Kolonie, dem heutigen Ruanda, verbinden sollte. Die Ruandabahn sollte die Tanganjikabahn in Tabora verlassen und \u00FCber 481 km bis zum Kagera-Nil f\u00FChren, der wiederum schiffbar war und der Bahn so Verkehr zuf\u00FChren sollte. Sie sollte die Wasserscheide zwischen Tanganjika- und Viktoriasee auf einer H\u00F6he von 1550 m \u00FCberschreiten und h\u00E4tte in erheblichem Umfang Kunstbauten erfordert. Als Alternative zu diesem Bahnbau wurde auch die Verl\u00E4ngerung der Usambarabahn nach Westen, \u00FCber Arusha hinaus zum Ufer des Viktoriasees, erwogen, von wo der Verkehr mit Ruanda dann auf dem Schiffsweg erfolgt w\u00E4re. Die Wirtschaftlichkeitsberechnungen und milit\u00E4rische \u00DCberlegungen sprachen aber eindeutig f\u00FCr die Ruandabahn. Das beruhte sowohl auf deren besserer Erschlie\u00DFungsfunktion als auch auf der g\u00FCnstigeren Topografie des zu durchquerenden Gel\u00E4ndes. Der Bahnbau wurde mit ca. 47 Mio. Mark veranschlagt. Die Kosten sollten dadurch finanziert werden, dass die durch sie erm\u00F6glichte bessere Verkehrserschlie\u00DFung der deutschen Verwaltung die Erhebung von Steuern erm\u00F6glicht h\u00E4tte. Die Bahn h\u00E4tte sich aus staatlicher Sicht selbst finanziert. Hinzu trat die Erwartung eines erheblichen Exportpotentials aus der damals gut entwickelten Landwirtschaft von Ruanda und Urundi (heute: Burundi). Das Geld f\u00FCr den Beginn des Bahnbaus war durch einen au\u00DFerordentlichen Haushalt 1914 in H\u00F6he von 17 Mio. Mark bewilligt. Die Vorarbeiten f\u00FCr den Bahnbau hatten 1913 begonnen. Eine Bauzeit von drei bis vier Jahren wurde erwartet. Der Oberbau war bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges auf einer L\u00E4nge von 66 Kilometern auf dem Gebiet von Ruanda fertiggestellt. Der Krieg brachte das Projekt zum Erliegen, doch noch bis 1916 wurden Vermessungsarbeiten f\u00FCr die Bahn weitergef\u00FChrt. Die Belgier, als neue Kolonialmacht nach dem Ersten Weltkrieg, demontierten die Gleise wieder. Nach dem Krieg wurde Deutsch-Ostafrika geteilt: F\u00FCr den gr\u00F6\u00DFten Teil, Tanganjika, erhielt Gro\u00DFbritannien ein Mandat des V\u00F6lkerbundes. Ruanda und Urundi fielen an Belgien. Die britische Mandatsverwaltung hatte so kein Interesse mehr an einer Anbindung von Ruanda und Urundi. Ihr Interesse richtete sich viel mehr auf Warenstr\u00F6me in Richtung der eigenen Kolonien. Sie erg\u00E4nzte deshalb die Tanganjikabahn um eine Stichstrecke von Tabora nach Mwanza (379 km) zum S\u00FCdufer des Viktoriasees."@de . . . "3710745"^^ . . . "Ruandabahn"@de . . "156686920"^^ . "Die Ruandabahn war ein Eisenbahnprojekt, das die zentrale Eisenbahnlinie der Kolonie Deutsch-Ostafrika, die Tanganjikabahn, mit dem Nordwesten der Kolonie, dem heutigen Ruanda, verbinden sollte. Die Ruandabahn sollte die Tanganjikabahn in Tabora verlassen und \u00FCber 481 km bis zum Kagera-Nil f\u00FChren, der wiederum schiffbar war und der Bahn so Verkehr zuf\u00FChren sollte. Sie sollte die Wasserscheide zwischen Tanganjika- und Viktoriasee auf einer H\u00F6he von 1550 m \u00FCberschreiten und h\u00E4tte in erheblichem Umfang Kunstbauten erfordert."@de . . . . .