. . . "Als Prozessleittechnik bezeichnet man Mittel und Verfahren, die dem Steuern, Regeln und Sichern verfahrenstechnischer Anlagen dienen. Zentrales Mittel sind dabei das Prozessleitsystem und die Speicherprogrammierbare Steuerung. Daneben gibt es noch die Verbindungsprogrammierte Steuerung, die f\u00FCr kompliziertere Anwendungen allerdings sehr aufw\u00E4ndig ist und daher nur noch dort eingesetzt wird, wo die Installation einer SPS zu aufw\u00E4ndig erscheint oder besondere Anforderungen an die Sicherheit gestellt werden. Ein verfahrenstechnischer Prozess ver\u00E4ndert Stoffe nach Art, Eigenschaft und Zusammensetzung. Typische verfahrenstechnische Anlagen sind Raffinerien, Zementwerke, Chemiefabriken, Walzwerke oder Papierfabriken. Angrenzende Fachgebiete wie diskrete Fertigung oder Geb\u00E4udetechnik haben analoge Verfahren wie die Produktionsleittechnik (Fertigungsleittechnik) und die Geb\u00E4udeleittechnik entwickelt. Die Grundaufgabe der Prozessleittechnik ist es, diese Prozesse in ihren Abl\u00E4ufen zu steuern und zu \u00FCberwachen, um bestimmte Sollzust\u00E4nde (Temperatur, F\u00FCllstand, Luftfeuchte usw.) einzuhalten und bei gro\u00DFen Abweichungen einen Alarm auszul\u00F6sen oder eine Sicherheitsfunktion zu aktivieren. Die Baugruppen der Prozessleittechnik sind \u00FCber spezielle Feldbussysteme der industriellen Kommunikationstechnik vernetzt: Profibus, Profinet, Modbus, LON u. a. Zunehmend dringen auch die Datenverbindungen aus der Computerwelt in diesem Bereich ein, und es gibt fast kein System mehr, das nicht mit dem in der PC-Welt \u00FCblichen Ethernet-Netzwerk ausgestattet ist. Damit wird die Br\u00FCcke zur Informatikwelt hergestellt, die kommerzielle Datenverarbeitung integriert sowie eine globale Vernetzung \u00FCber das Internet erm\u00F6glicht. Damit k\u00F6nnen moderne Prozessleitsysteme auch E-Mails versenden und per SMS Informationen auf Telefone, insbesondere Mobiltelefone schicken sowie Fern\u00FCberwachung und Teleservice erm\u00F6glichen. Die Programmierung der Systeme der Prozessleittechnik erfolgt mit vorgefertigten Software-Bausteinen, was die Zahl der Fehler deutlich reduziert und die Betriebssicherheit erh\u00F6ht (konfigurieren statt programmieren). Dies ist insofern wichtig, als diese Systeme teilweise auch Prozesse mit einem gewissen Gefahrenpotential steuern und \u00FCberwachen. Zur Darstellung der Vorg\u00E4nge im Innern des Prozesses (Anlage, Maschine) gibt es ebenfalls vorgefertigte Bausteine zum Aufbau einer grafischen Darstellung (Prozessvisualisierung), die auf einem angekoppelten PC oder direkt auf einem Monitor dargestellt werden kann. 1990 wurde in Deutschland erstmals ein Lehrstuhl f\u00FCr Prozessleittechnik an der RWTH-Aachen, Fakult\u00E4t f\u00FCr Bergbau, H\u00FCttenwesen und Geowissenschaften eingerichtet. Als erster Lehrstuhlinhaber wurde Martin Polke 1991 berufen, vormals Direktor Prozessleittechnik der Bayer AG Leverkusen. Er hat diesen Lehrstuhl sowohl hinsichtlich einer eigenst\u00E4ndigen akademischen Lehre (Fachbuch Prozessleittechnik 1992 und 1994) als auch in der praxisnahen Forschung zur weiteren Herausbildung dieses neuen Fachprofils aufgebaut. Seit seiner Emeritierung 1995 wird der Lehrstuhl von Ulrich Epple fortgef\u00FChrt, der auch bei der Bayer AG t\u00E4tig war. An der TU Dresden wurde ebenfalls eine Professur f\u00FCr Prozessleittechnik im Institut f\u00FCr Automatisierungstechnik eingerichtet, die seit 2006 mit Leon Urbas besetzt ist, vormals TU Berlin."@de . "137734146"^^ . "377349"^^ . . . . . "Prozessleittechnik"@de . . . . . "Als Prozessleittechnik bezeichnet man Mittel und Verfahren, die dem Steuern, Regeln und Sichern verfahrenstechnischer Anlagen dienen. Zentrales Mittel sind dabei das Prozessleitsystem und die Speicherprogrammierbare Steuerung. Daneben gibt es noch die Verbindungsprogrammierte Steuerung, die f\u00FCr kompliziertere Anwendungen allerdings sehr aufw\u00E4ndig ist und daher nur noch dort eingesetzt wird, wo die Installation einer SPS zu aufw\u00E4ndig erscheint oder besondere Anforderungen an die Sicherheit gestellt werden."@de . . . .