. . "Poder Popular (Chile)"@de . "158424951"^^ . "4094724"^^ . . "Poder Popular (span. \"Volksmacht\") ist eine Form von direkter Demokratie oder Basisdemokratie. Sie kann dem Parlamentarismus, also der b\u00FCrgerlich-repr\u00E4sentativen Demokratie, gegen\u00FCbergestellt werden. Im Gegensatz zu dieser zeichnet sich Poder Popular durch ihre kollektive, flexible und direkte Verfassung aus. In der chilenischen Geschichte waren es die unabh\u00E4ngig organisierten Arbeiter und marginalisierten Sektoren der Gesellschaft, wie etwa die Bewohner der Armenviertel (Poblaci\u00F3nes), die den Aufbau von Poder Popular bef\u00FCrworteten. Anders als bei der repr\u00E4sentativen Demokratie, wo sich der Akt des Politischen auf das periodische Abgeben einer Stimme bei Wahlen beschr\u00E4nkt, wird die politische Macht bei der Poder Popular st\u00E4ndig neu ausgehandelt und unterliegt einer viel direkteren Kontrolle. Poder Popular kann auch als eine Form von Selbstorganisation der Arbeiter verstanden werden. Die Militanz der sozialen K\u00E4mpfe der Arbeiter und Kleinbauern in Chile steigerte sich bereits in den 1960er Jahren w\u00E4hrend der Regierung des Christdemokraten Eduardo Frei. Die gem\u00E4\u00DFigten Reformen von Frei l\u00F6sten eine Zunahme von Besetzungen auf dem Land und von Fabriksbesetzungen aus. Die Arbeiter und Bauern versch\u00E4rften ihre Gangart, um eine Radikalisierung des sozialen Reformprogramms zu erreichen (zB Landreform, Verstaatlichungen). Auch die Zahl der Streiks nahm in dieser Zeit zu. W\u00E4hrend der Regierung von Salvador Allende stieg die Zahl der Besetzungen noch weiter. Die ausgepr\u00E4gteste Form von Poder Popular in Chile entstand w\u00E4hrend der kurzen Regierungszeit der Unidad Popular und des Pr\u00E4sidenten Salvador Allende (1970-73). Besonders markant waren die cordones industriales (\u201EIndustrieg\u00FCrtel\u201C), die f\u00FCr einige Zeit bedeutende Teile der Arbeiterschaft organisieren konnten und den traditionellen Gewerkschaften \u2013 wie der CUT (Central Unitaria de Trabajadores de Chile) \u2013 gegen\u00FCberstanden. Als exemplarisch kann der Cord\u00F3n Cerrillos-Maip\u00FA in der Hauptstadt Santiago gelten, der folgende Forderungen formulierte: 1. die Unterst\u00FCtzung der Regierung Allende, insofern sie die K\u00E4mpfe der Arbeiter auslegt2. die Enteignung aller Monopolfirmen und aller strategischen Industrien, des ausl\u00E4ndischen Kapitals und jener Betriebe, die die Produktion boykottieren3. Arbeiterkontrolle \u00FCber alle Industrien, Agrarbetriebe und Minen durch jederzeit von der Basis abrufbare R\u00E4te4. die Einrichtung einer Volksversammlung als Ersatz f\u00FCr das b\u00FCrgerliche Parlament. Die Regierung Allende artikulierte zun\u00E4chst ihre Ablehnung der cordones, welche sie als \u201Eunverantwortlich\u201C bezeichnete. Allende beharrte auf dem reformistischen Weg zum Sozialismus mittels der Institutionen des b\u00FCrgerlichen Staates, wohingegen die cordones als Ausdruck einer \u201EDoppelmacht\u201C zur\u00FCckgewiesen wurden. Die cordones industriales etablierten sich schlie\u00DFlich als Reaktion auf die Sabotage und Aussperrungen, welche von den chilenischen Unternehmern angewendet wurden, um die Regierung der Unidad Popular zu destabilisieren. Dies zeigte sich besonders im Oktober 1972 beim Streik der Lastwagenfahrer, die damit den Sturz der Unidad Popular beschleunigen wollten. \u201EDer Streik endet [..] mit der St\u00E4rkung der poder popular, der \"Volksmacht\": Vor allem ArbeiterInnen organisieren sich und nehmen die Produktion, Verteilung und Bewachung von Betrieben in die Hand.\u201C Die Arbeiter nahmen im Zuge des Streiks im Transportwesen die Initiative in ihre eigenen H\u00E4nde und hielten die Warenverteilung am Laufen. \u201ESie gr\u00FCndeten Fabrikkomitees, um die Verteilung ohne die Chefs zu organisieren und um die Produktion gegen Sabotage zu besch\u00FCtzen. Riesige M\u00E4rsche und Demonstrationen wurden abgehalten, bei denen die Arbeiter \u201ECrear, crear, poder popular\u201C (\u201Eschafft, schafft Volksmacht\u201C) riefen. Kurz gesagt, die cordones tauchten wieder auf und wendeten das Blatt gegen die Chefs.\u201C Eine weitere Form der Poder Popular waren die Juntas de Abastecimientos y Precios (JAP, Komitees der Versorgung und Preise), Organisationen von Bewohnern der Poblaci\u00F3nes, die f\u00FCr die Verteilung von Nahrungsmitteln und Kontrolle der Preise verantwortlich waren. Die Diktatur General Augusto Pinochets zerschlug nach dem Milit\u00E4rputsch vom 11. September 1973 s\u00E4mtliche Strukturen der Poder Popular."@de . . . . "Poder Popular (span. \"Volksmacht\") ist eine Form von direkter Demokratie oder Basisdemokratie. Sie kann dem Parlamentarismus, also der b\u00FCrgerlich-repr\u00E4sentativen Demokratie, gegen\u00FCbergestellt werden. Im Gegensatz zu dieser zeichnet sich Poder Popular durch ihre kollektive, flexible und direkte Verfassung aus. In der chilenischen Geschichte waren es die unabh\u00E4ngig organisierten Arbeiter und marginalisierten Sektoren der Gesellschaft, wie etwa die Bewohner der Armenviertel (Poblaci\u00F3nes), die den Aufbau von Poder Popular bef\u00FCrworteten. Anders als bei der repr\u00E4sentativen Demokratie, wo sich der Akt des Politischen auf das periodische Abgeben einer Stimme bei Wahlen beschr\u00E4nkt, wird die politische Macht bei der Poder Popular st\u00E4ndig neu ausgehandelt und unterliegt einer viel direkteren Kontroll"@de . . .