. . . "Phrynion"@de . . . "Phrynion war ein wohlhabender B\u00FCrger Athens im 4. Jahrhundert v. Chr. Einzelne Episoden aus seinem Leben sind durch eine wohl zwischen 343 und 340 v. Chr. gehaltene Gerichtsrede \u00FCberliefert. Der Redner und Politiker Apollodoros schilderte Phrynion in seiner Rede so: Phrynion war ein Mann, \u201Eder einen schwelgerischen und verschwenderischen Lebenswandel f\u00FChrte, wie sich die \u00C4ltesten unter euch wohl noch erinnern m\u00FCssen.\u201C Offenbar waren die Eskapaden Phrynios zu seiner Zeit Stadtgespr\u00E4ch in Athen oder zumindest im Bewusstsein der B\u00FCrger. Heute ist dank der Rede gegen Neaira des Apollodoros noch eine seiner Aff\u00E4ren \u00FCberliefert, die mit eben jener Neaira zu tun hatte. Neaira war in jungen Jahren Het\u00E4re im vornehmen Bordell der Nikarete in Korinth. Einer ihrer Kunden war Phrynion. 374 v. Chr. bekam sie die Gelegenheit sich frei zu kaufen. Da sie jedoch das Geld zum Freikauf aufbringen musste, wandte sie sich an mehrere fr\u00FCher Kunden, die sie um finanzielle Hilfe bat. Phrynion brachte nicht nur den Gro\u00DFteil des Betrages von 2000 Drachmen auf sondern holte Neaira auch pers\u00F6nlich von Korinth nach Athen. In Athen lebten beide einige Zeit zusammen. Anders als zur damaligen Zeit \u00FCblich, nahm Phrynion Neaira zu verschiedenen Festen mit. Dort f\u00FChrten sich beide \u2013 sicher auf Wunsch Phrynions \u2013 mehrfach sehr unziemlich auf. Angeblich sollen beide vor Publikum sogar Geschlechtsverkehr gehabt haben. Ob diese Praktiken mit ausschlaggebend waren \u2013 denn selbst als versklavte Het\u00E4re w\u00E4re es un\u00FCblich gewesen, Geschlechtsverkehr in der \u00D6ffentlichkeit zu haben \u2013, ist unklar, doch irgendwann zwischen den Sommern 373 und 372 v. Chr. verlie\u00DF Neaira Phrynion. Offenbar behandelte er Neaira insgesamt schlecht. Sie r\u00E4chte sich auf ihre Weise und nahm neben ihren eigenen Dingen noch einige St\u00FCcke aus dem Besitz Phrynions mit in ihre neue Heimat Megara. 371 v. Chr. traf Neaira in Megara auf den Politiker und Redner Stephanos, der aus Athen stammte. Mit ihm kehrte sie, weil ihre Situation in Megara nicht sehr befriedigend war, nach Athen zur\u00FCck. Offenbar glaubte sie, an der Seite Stephanos\u2019 sicher vor Phrynion zu sein. Doch schon nach kurzer Zeit kam dieser mit mehreren Helfern ins Haus des Stephanos und nahm Neaira als sein Eigentum mit sich. Eine solche Handlungsweise bedeutete, dass er Rechte geltend machen wollte, die ein Herr seiner Sklavin gegen\u00FCber hatte. Doch ist es mehr als fragw\u00FCrdig, dass Neaira in einem solchen Falle zur\u00FCck nach Athen gegangen w\u00E4re. Warum Phrynion dies tat, ist unklar. M\u00F6glich ist, dass er glaubte, Neaira wirklich als Sklavin zugesprochen zu bekommen. Ein anderes Motiv w\u00E4re auch einfache Rachsucht oder der Wunsch, sein f\u00FCr die Freilassung Neairas bezahltes Geld wiederzubekommen. Stephanos brachte daraufhin eine Klage gegen Phrynion ein, und dieser wiederum antwortete mit einer Gegenklage. Somit musste der Status Neairas vor Gericht gekl\u00E4rt werden. Zun\u00E4chst konnte sie zu Stephanos zur\u00FCckkehren, der mit zwei Freunden f\u00FCr sie b\u00FCrgte; zu einer Verhandlung kam es jedoch nie. Beide Seiten einigten sich darauf, private Schlichter (diaiteta\u00ED) zu konsultieren. Sie w\u00E4hlten jeder je einen Schlichter aus sowie einen dritten, der beiden genehm war. Ebenso vereinbarten sie, sich dem Schiedsspruch zu unterwerfen und keine weiteren rechtlichen Schritte zu unternehmen. Das Ergebnis war, wie oft in solchen Schlichtungsverfahren, ein Kompromiss, mit dem sowohl Phrynion als auch Stephanos leben konnten. Neaira hatte ohnehin von vornherein keine Wahl. Es wurde festgestellt, dass sie keine Sklavin, sondern eine Freigelassene sei. Sie musste jedoch au\u00DFer Kleidung, Schmuck und ihren selbst gekauften Sklavinnen alles zur\u00FCckgeben, was sie aus dem Haushalt Phrynions mitgenommen hatte. Au\u00DFerdem sollte sie beiden M\u00E4nnern zu gleichen Teilen zur sexuellen Verf\u00FCgung stehen. F\u00FCr ihren Lebensunterhalt musste jeweils der Mann aufkommen, bei dem sie gerade lebte. Wie lange diese \u00DCbereinkunft eingehalten wurde, ist unklar, weil Phrynion von da an nie wieder in den Quellen genannt wird."@de . . . "1745828"^^ . "B\u00FCrger Athens"^^ . . . "0004"^^ . . . . "Phrynion"@de . "4"^^ . . "0004"^^ . "4"^^ . "B\u00FCrger Athens"^^ . . "Phrynion"^^ . . . . . "153872520"^^ . "Phrynion war ein wohlhabender B\u00FCrger Athens im 4. Jahrhundert v. Chr. Einzelne Episoden aus seinem Leben sind durch eine wohl zwischen 343 und 340 v. Chr. gehaltene Gerichtsrede \u00FCberliefert. Der Redner und Politiker Apollodoros schilderte Phrynion in seiner Rede so: Phrynion war ein Mann, \u201Eder einen schwelgerischen und verschwenderischen Lebenswandel f\u00FChrte, wie sich die \u00C4ltesten unter euch wohl noch erinnern m\u00FCssen.\u201C"@de . .