. "Als Pathologisierung (zur Etymologie siehe Pathologie) gilt die Deutung von Verhaltensweisen, Empfindungen, Wahrnehmungen, Gedanken, sozialen Verh\u00E4ltnissen oder zwischenmenschlichen Beziehungen als krankhaft. In einem umfassenderen Sinn bezieht sich Pathologisierung nicht nur auf die Bewertung von psychischen und sozialen Ph\u00E4nomenen als krankhaft. Vielmehr geht es auch um Abweichungen vom medizinisch definierten Normalzustand, die keine nennenswerte Funktionsbeeintr\u00E4chtigung mit sich bringen, von den meisten Betroffenen als nicht nachteilig empfunden werden oder \u2013 wie Symptome des Alterns \u2013 als normale k\u00F6rperliche Vorg\u00E4nge verstanden werden. Die Pathologisierung gilt als Teilaspekt einer umfassender verstandenen Medikalisierung der Gesellschaft. Als Spezialform der Pathologisierung wird die Strategie pharmazeutischer Unternehmen verstanden, durch Aufbauschen der H\u00E4ufigkeit (Pr\u00E4valenz) von Krankheiten ein sogenanntes Disease Mongering zu betreiben. Da Krankhaftes als unerw\u00FCnscht angesehen wird und als zu therapieren gilt, geht mit der Pathologisierung eine negative Bewertung einher. Oft wird kritisiert, dass die wertenden Komponenten nicht als solche zur Sprache gebracht, sondern als medizinische Tatsachenfeststellung ausgegeben werden. Was in einer Gesellschaft als negativ beurteilt wird, unterliegt Ver\u00E4nderungen. Im herrschenden Verst\u00E4ndnis als krankhaft gedeutete Zust\u00E4nde oder Prozesse k\u00F6nnen deshalb nach gesellschaftlichen Ver\u00E4nderungen als Pathologisierungen erscheinen. Ein bekanntes Beispiel ist die Pathologisierung der Homosexualit\u00E4t. Im nationalsozialistischen Deutschland kam es zu einer Pathologisierung der pluralistischen Gesellschaft, insofern aufgrund einer wissenschaftlich unhaltbaren Rassenhygiene der \u201Egesunde Volksk\u00F6rper\u201C gefordert wurde. Analog bedeutet die Pathologisierung individueller Komponenten, wie sie in manchen F\u00E4llen in der Psychiatrie (Psychiatrisierung) praktiziert wird, ihre Herausl\u00F6sung aus den individuell-psychischen und gesellschaftlichen Zusammenh\u00E4ngen. Die pathologisierte Komponente wird dabei als St\u00F6rung gedeutet, die zu beseitigen oder medikament\u00F6s zu unterdr\u00FCcken sei, ohne dabei die Identit\u00E4t des Patienten in Frage zu stellen."@de . . "155796515"^^ . . . . . "Als Pathologisierung (zur Etymologie siehe Pathologie) gilt die Deutung von Verhaltensweisen, Empfindungen, Wahrnehmungen, Gedanken, sozialen Verh\u00E4ltnissen oder zwischenmenschlichen Beziehungen als krankhaft. In einem umfassenderen Sinn bezieht sich Pathologisierung nicht nur auf die Bewertung von psychischen und sozialen Ph\u00E4nomenen als krankhaft. Vielmehr geht es auch um Abweichungen vom medizinisch definierten Normalzustand, die keine nennenswerte Funktionsbeeintr\u00E4chtigung mit sich bringen, von den meisten Betroffenen als nicht nachteilig empfunden werden oder \u2013 wie Symptome des Alterns \u2013 als normale k\u00F6rperliche Vorg\u00E4nge verstanden werden. Die Pathologisierung gilt als Teilaspekt einer umfassender verstandenen Medikalisierung der Gesellschaft. Als Spezialform der Pathologisierung wird di"@de . . . "480089"^^ . "Pathologisierung"@de .