. . "Mit Objektivation wird in der Philosophie eine Vergegenst\u00E4ndlichung, die Objektwerdung einer Vorstellung bezeichnet. Bei Arthur Schopenhauer sind Objektivationen die Erscheinungen, in der sich der einheitliche Wille als Grundlage der Welt manifestiert. Er objektiviert sich in der Erscheinungswelt als Wille zum Leben. \u201EWie der Intellekt physiologisch sich ergiebt als die Funktion eines Organs des Leibes; so ist er metaphysisch anzusehn als ein Werk des Willens, dessen Objektivation, oder Sichtbarkeit, der ganze Leib ist. Also der Wille zu erkennen, objektiv angeschaut, ist das Gehirn; wie der Wille zu gehn, objektiv angeschaut, der Fu\u00DF ist; der Wille zu greifen, die Hand; der Wille zu verdauen, der Magen; zu zeugen, die Genitalien u.s.f. Diese ganze Objektivation ist freilich zuletzt nur f\u00FC"@de . "152008901"^^ . "8291054"^^ . . . "Objektivation"@de . . "Mit Objektivation wird in der Philosophie eine Vergegenst\u00E4ndlichung, die Objektwerdung einer Vorstellung bezeichnet. Bei Arthur Schopenhauer sind Objektivationen die Erscheinungen, in der sich der einheitliche Wille als Grundlage der Welt manifestiert. Er objektiviert sich in der Erscheinungswelt als Wille zum Leben. \u201EWie der Intellekt physiologisch sich ergiebt als die Funktion eines Organs des Leibes; so ist er metaphysisch anzusehn als ein Werk des Willens, dessen Objektivation, oder Sichtbarkeit, der ganze Leib ist. Also der Wille zu erkennen, objektiv angeschaut, ist das Gehirn; wie der Wille zu gehn, objektiv angeschaut, der Fu\u00DF ist; der Wille zu greifen, die Hand; der Wille zu verdauen, der Magen; zu zeugen, die Genitalien u.s.f. Diese ganze Objektivation ist freilich zuletzt nur f\u00FCr das Gehirn da, als seine Anschauung: in dieser stellt sich der Wille als organischer Leib dar. Aber sofern das Gehirn erkennt, wird es selbst nicht erkannt; sondern ist das Erkennende, das Subjekt aller Erkenntni\u00DF. Sofern es aber in der objektiven Anschauung, d.h. im Bewu\u00DFtsein anderer Dinge, also sekund\u00E4r, erkannt wird, geh\u00F6rt es, als Organ des Leibes, zur Objektivation des Willens.\u201C Wilhelm Dilthey beschreibt Objektivationen als das \u00E4u\u00DFere Reich des Geistes. \u201EDiese Manifestationen des Lebens, wie sie in der Au\u00DFenwelt dem Verst\u00E4ndnis sich darstellen, sind gleichsam eingebettet in den Zusammenhang der Natur. Immer umgibt uns diese gro\u00DFe \u00E4u\u00DFere Wirklichkeit des Geistes. Sie ist eine Realisierung des Geistes in der Sinnenwelt vom fl\u00FCchtigen Ausdruck bis zur jahrhundertelangen Herrschaft einer Verfassung oder eines Rechtsbuchs. Jede einzelne Lebens\u00E4u\u00DFerung repr\u00E4sentiert im Reich dieses objektiven Geistes ein Gemeinsames. Jedes Wort, jeder Satz, jede Geb\u00E4rde oder H\u00F6flichkeitsformel, jedes Kunstwerk und jede historische Tat sind nur verst\u00E4ndlich, weil eine Gemeinsamkeit den sich in ihnen \u00C4u\u00DFernden mit dem Verstehenden verbindet; der einzelne erlebt, denkt und handelt stets in einer Sph\u00E4re von Gemeinsamkeit, und nur in einer solchen versteht er.\u201C \u00C4hnlich kennzeichnet Nicolai Hartmann Objektivationen als vom Geiste geschaffene Gebilde, in denen er sich auspr\u00E4gt und veranschaulicht. Er stellt sie in den Gegensatz zur \u201EObjektion\u201C. \u201EWas objektiviert wird, das setzt keinerlei Sein unabh\u00E4ngig vom Geiste voraus. Es ist vielmehr dem lebenden Geist als das Seinige entnommen und wird erst durch die Objektivation ausgeformt und in die Unabh\u00E4ngigkeit von ihm herausgestellt. Objektivation ist also in gewissem Sinne das Gegenteil von Objektion. Objektivation ist Spontaneit\u00E4t, das Schaffen, ein In-die-Welt-Setzen. Objektion ist Erfassen, Rezeptivit\u00E4t, Aufnehmen, Begreifen. Sie ersch\u00F6pft sich im Wahrnehmen, Erfahren. Schauen, Eindringen, Ermitteln. Ihr Gegenstand ist ihr gegeben. Sie r\u00FChrt weder an sein Dasein noch an seine Geformtheit.\u201C \u201EJede \u00C4u\u00DFerung, jedes Wort, jede Geste, jedes Verhalten des Individuums ist schon Objektivation.\u201C In \u201EDie gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit\u201C stellen Peter L. Berger und Thomas Luckmann die Frage: \u201EWie ist es m\u00F6glich, da\u00DF subjektiv gemeinter Sinn zu objektiver Faktizit\u00E4t wird?\u201C Sie beschreiben Objektivationen als Erzeugnisse menschlichen Handelns, die \u201Esowohl dem Erzeuger als auch anderen Menschen als Elemente ihrer gemeinsamen Welt \u201Abegreiflich\u2019 sind\u201C Objektivationen haben einen dinghaften Charakter, auch wenn sie selbst als geistige Produkte nicht greifbar sind. Mit Objektivation ist hier der Prozess gemeint, wie subjektives Wissen und subjektive Erfahrungen zur gesellschaftlichen Wirklichkeit werden. Es ist die Erfahrung, durch die die Wirklichkeit der Alltagswelt als eine Ordnung erscheint, die unabh\u00E4ngig von subjektiven Erfahrungen ist."@de .