. . . . . . "154860045"^^ . . "9077040"^^ . . . "Die Neue Ethik ist eine Reformbewegung, wie sie f\u00FCr das Deutsche Kaiserreich um 1900 typisch war. Zu den ma\u00DFgeblichen Vertreterinnen geh\u00F6rten neben der Begr\u00FCnderin Helene St\u00F6cker auch die Frauenrechtlerin Maria Lischnewska. Die Neue Ethik beruft sich auf Friedrich Nietzsches Umwertung aller Werte. \u00DCberkommene Rangordnungen sollen ver\u00E4ndert, philosophisch begr\u00FCndet und in einer \u00F6ffentlichen Diskussion ausgehandelt werden.Den h\u00F6chsten Stellenwert sollte nach Ansicht der Vertreterinnen und Vertreter die Liebe einnehmen, womit auch die christlichen Wurzeln der Bewegung deutlich werden, zumal die Initiatorin Helene St\u00F6cker eine streng protestantische Erziehung erhalten hatte. Die Liebe in der Neuen Ethik sollte allerdings Geistiges und K\u00F6rperliches integrieren. Das Geschlechtsleben sei, wie Maria Lischnewska ausf\u00FChrte, \"unentbehrlich f\u00FCr die Gesundheit, Sittlichkeit und das Gl\u00FCck jedes Menschen\". Ein weiterer Ausgangspunkt der Neuen Ethik war das Problem der Frauen um 1900, die Familie und Beruf vereinen wollten, die ein erf\u00FClltes Leben als Ehefrau und Mutter mit dem einer berufst\u00E4tigen Frau verbinden wollten. Dazu ist es nach den Prinzipien der Neuen Ethik n\u00F6tig, dass die Beziehung zwischen Mann und Frau von den \u00F6konomischen Fragen abgekoppelt werden soll. Konkret bedeutet das, dass Frauen alle Bildungswege offen stehen sollten, dass sie einen Beruf ihrer Wahl ergreifen sollten und als Mutter ein Mutterschaftsgeld erhalten. Die Neue Ethik war daher auch Ausdruck von und Forderung nach individueller Selbstverantwortung. Die Aufwertung der k\u00F6rperlichen Liebe f\u00FChrte zu der Forderung, dass Sexualit\u00E4t jedem erwachsenen Menschen m\u00F6glich sollte. F\u00FCr die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg war das insofern bemerkenswert, als viele Menschen als nicht ehef\u00E4hig angesehen wurden, etwa M\u00E4nner ohne einen festen Beruf, \"gefallenen M\u00E4dchen\", aber auch zu jungen Erwachsenen wie etwa Studierenden. Zwar betonten die Vertreterinnen der Neuen Ethik stets, dass sie keineswegs die Abschaffung der Ehe bezweckten. Doch sie pl\u00E4dierten daf\u00FCr, dass die nichteheliche Lebensgemeinschaft der ehelichen gleichgestellt werden sollte.Allerdings sahen sich die Protagonistinnen der Bewegung als Verfechter der Ehe, indem sie etwa die Prostitution und andere \u00F6konomisch bedingte sexuelle Beziehungen \u00FCberfl\u00FCllig machten. Adele Schreiber notierte, es gehe darum: \"Wie soll die Ehe gestaltet werden, damit die M\u00F6glichkeit vieler guter Ehen gegeben werde?\"Die Forderung nach dem Recht auf Abtreibung stand in engem Zusammenhang mit dem Einsatz f\u00FCr Eugenik und \"f\u00FCr Hebung der Rasse\". Allerdings standen die Vertreterinnen der Neuen Ethik denkbar weit entfernt von dem nationalsozialistischen Gedankengut und deren m\u00F6rderischen Ideenwelten. Sie wurden daher wie St\u00F6cker heftig von den Nationalsozialisten verfolgt. Das Organ des Bundes f\u00FCr Mutterschutz, die Neue Generation, bildete auch f\u00FCr die Neue Ethik eine Plattform, in der ihre Ideale propagiert werden konnten. Die Neue Ethik war umstritten und wurde insbesondere von der konservativen Frauenbewegung abgelehnt."@de . "Neue Ethik"@de . "Die Neue Ethik ist eine Reformbewegung, wie sie f\u00FCr das Deutsche Kaiserreich um 1900 typisch war. Zu den ma\u00DFgeblichen Vertreterinnen geh\u00F6rten neben der Begr\u00FCnderin Helene St\u00F6cker auch die Frauenrechtlerin Maria Lischnewska. Das Organ des Bundes f\u00FCr Mutterschutz, die Neue Generation, bildete auch f\u00FCr die Neue Ethik eine Plattform, in der ihre Ideale propagiert werden konnten. Die Neue Ethik war umstritten und wurde insbesondere von der konservativen Frauenbewegung abgelehnt."@de .