. . . "Milit\u00E4rtribun"@de . . . "138055"^^ . "Tribunus militaris oder militum (lateinisch) bezeichnet einen h\u00F6heren Offizier der r\u00F6mischen Armee und wird im Deutschen meist mit Milit\u00E4rtribun wiedergegeben, um eine Verwechslung mit den zivilen Volkstribunen zu vermeiden. Bereits in der K\u00F6nigszeit sollen die Anf\u00FChrer von Abteilungen der Reiterei als Tribuni celerum bezeichnet worden sein. Der Ausdruck Tribun leitet sich von den tribus (\u201ESt\u00E4mmen\u201C) ab, den traditionellen Abteilungen der r\u00F6mischen B\u00FCrgerschaft, denen ein caput tribu (Stammeshauptmann) vorstand. In republikanischer Zeit bestand die erste Aufgabe der neu gew\u00E4hlten Konsuln jedes Jahr darin, die Stabsoffiziere der Legionen zu ernennen. Normalerweise gab es vier Legionen, von denen jede sechs Tribuni militum erhielt, die mindestens f\u00FCnf Jahre milit\u00E4rische Erfahrung und den Zensus eines Eques (Ritters) haben mussten. Sie wechselten sich im Kommando der Legion alle zwei Monate ab und waren au\u00DFerdem f\u00FCr milit\u00E4rische Verwaltungsaufgaben, die F\u00FChrung der Listen und \u00E4hnliche Gesch\u00E4fte verantwortlich. Diese Milit\u00E4rtribunen hielten auch die j\u00E4hrliche Musterung und Aushebung der Truppen ab. An einem bestimmten Tag versammelten sich alle r\u00F6mischen Besitzb\u00FCrger im wehrf\u00E4higen Alter zwischen dem 17. und 46. Lebensjahr und stellten sich auf dem Kapitol nach Gr\u00F6\u00DFe und Alter geordnet in Vierergruppen auf. Die Tribunen suchten sich nun abwechselnd jeweils die am besten geeigneten M\u00E4nner f\u00FCr ihre Legion aus. Durch dieses Aushebungssystem lie\u00DF sich quer durch die gesamte Armee ein einheitliches Erfahrungs- und Qualit\u00E4tsniveau gew\u00E4hrleisten. Eine Sonderform der milit\u00E4rischen Tribunen waren die Tribuni militum consulari potestate (\u201EMilit\u00E4rtribunen mit konsularischer Gewalt\u201C). Sie wurden in der fr\u00FChen r\u00F6mischen Republik zwischen 444 und 367 v. Chr. anstelle der Konsuln gew\u00E4hlt und waren damit die Oberbeamten der Republik in den jeweiligen Jahren. Diese Konstruktion diente nach Livius dazu, auch Plebejern, die f\u00FCr dieses Amt w\u00E4hlbar waren, den Zugang zu der h\u00F6chsten obrigkeitlichen Gewalt zu er\u00F6ffnen. Nach Erkenntnis aktueller Forschung waren die Milit\u00E4rtribune mit konsularischer Gewalt in der Praxis allerdings fast ausschlie\u00DFlich Patrizier und deren Klienten. Die Truppenoffiziere (Zenturionen) wurden von den Soldaten gew\u00E4hlt und ernannten ihre Stellvertreter (Optionen) und Unteroffiziere (Prinzipalen) selbst. Im Zeitraum zwischen 362 bis 207 v. Chr. ging schrittweise auch die Wahl der Milit\u00E4rtribunen auf das Volk \u00FCber. Wurde in Kriegszeiten eine h\u00F6here Anzahl von Legionen als regul\u00E4r vorgesehen ausgehoben, blieb die Ernennung der zus\u00E4tzlichen Tribunen jedoch weiterhin Aufgabe der Konsuln. Im Zuge der Professionalisierung des r\u00F6mischen Heerwesens im Verlauf des 2. Jahrhunderts v. Chr., die in der traditionellen Geschichtsschreibung mit der so genannten Heeresreform des Marius in Verbindung gebracht wird, erwies sich diese F\u00FChrungsstruktur als kaum praktikabel. Das Oberkommando der Armeen, die oft in lange andauernden Kampagnen eingesetzt wurden, war durch die Einrichtung der Promagistrate gesichert, die das Heer anstelle der Konsuln f\u00FChren konnten. Jedoch gab es keine feste Regelung f\u00FCr das st\u00E4ndige Kommando einer einzelnen Legion. F\u00FCr diejenigen Legionen, die selbstst\u00E4ndig operieren sollten, begannen die Heerf\u00FChrer, so genannte Legaten (Stellvertreter) zu st\u00E4ndigen Kommandeuren zu ernennen. Anders als die Tribunen, bei denen es sich um Angeh\u00F6rige des Senatoren- bzw. Ritterstandes handelte, die noch am Anfang ihrer Karriere standen und meist wenig milit\u00E4rische Erfahrung mitbrachten, waren die Legaten kriegs- und befehlserfahrene M\u00E4nner, die oft auch politisch mit dem sie ernennenden Promagistrat oder Konsul verbunden waren. Etwa seit dem Bundesgenossenkrieg Anfang des 1. Jahrhunderts v. Chr. wurde das Amt des st\u00E4ndigen Legionskommandeurs zur festen Institution, sodass die Milit\u00E4rtribunen, die damals noch regul\u00E4r von der Volksversammlung gew\u00E4hlt wurden und formal auch die Befehlsgewalt innehatten, in der Praxis zu reinen Stabs- und Verwaltungsoffizieren herabsanken. Noch zur Zeit C\u00E4sars standen jeder Legion sechs solcher Offiziere vor. C\u00E4sar, der w\u00E4hrend seiner Zeit in Gallien in den 50er Jahren \u00FCber acht bis zw\u00F6lf teils selbst ausgehobene Legionen verf\u00FCgte, delegierte seine Befehlsgewalt auf zehn Legaten (56 v. Chr.), die zum Teil auch aus mehreren Legionen bestehende Kontingente befehligten. Die Milit\u00E4rtribunen waren damals meist junge Aristokraten, die das Tribunat als Durchgangsstufe ihrer politischen Karriere betrachteten. Sie scheinen weder besondere milit\u00E4rische Eignung besessen noch eine wesentliche Rolle in der Truppenf\u00FChrung gespielt zu haben. Die eigentliche Bedeutung f\u00FCr die milit\u00E4rische Schlagkraft und Funktionsf\u00E4higkeit der Legion kam den Zenturionen zu, die von C\u00E4sar mit viel Lob hervorgehoben werden. Aus dieser Gruppe der altgedienten Berufsoffiziere rekrutierten sich nun auch h\u00F6here Offiziers\u00E4mter wie das des Lagerpr\u00E4fekten (praefectus castrorum), der in Abwesenheit des Legaten und des obersten Tribuns das Kommando f\u00FChrte. In der Kaiserzeit gab es zwei Rangstufen von Milit\u00E4rtribunen, die sich in der Uniformierung unterschieden: \n* Tribunus Laticlavius (Milit\u00E4rtribun mit \u201Ebreitem Purpursaum\u201C an der Tunika). Hierbei handelt es sich um den formal zweith\u00F6chsten Offizier der kaiserzeitlichen Legion. Er war der Stellvertreter des Legatus, des Legionskommandanten, und der rangh\u00F6chste der sechs Milit\u00E4rtribunen.Der Tribunus Laticlavius war ein junger Aristokrat aus dem Senatorenstand (ordo senatorius). In der Regel begann er nach einem Milit\u00E4rdienst von etwa drei Jahren in einem Alter von etwa 25 Jahren seine zivile senatorische Karriere (cursus honorum). \n* Tribunus Angusticlavius (Milit\u00E4rtribun mit \u201Eschmalem Purpursaum\u201C an der Tunika). Hierbei handelte es sich ebenfalls um junge Aristokraten, allerdings aus dem Ritterstand (ordo equester). Sie dienten ebenfalls nur f\u00FCr etwa drei Jahre als halbberufliche Offiziere mit Verwaltungsaufgaben. Pro Legion gab es f\u00FCnf Tribuni Angusticlavii."@de . . . . . . . . . . "157689211"^^ . . . . "Tribunus militaris oder militum (lateinisch) bezeichnet einen h\u00F6heren Offizier der r\u00F6mischen Armee und wird im Deutschen meist mit Milit\u00E4rtribun wiedergegeben, um eine Verwechslung mit den zivilen Volkstribunen zu vermeiden. Bereits in der K\u00F6nigszeit sollen die Anf\u00FChrer von Abteilungen der Reiterei als Tribuni celerum bezeichnet worden sein. Der Ausdruck Tribun leitet sich von den tribus (\u201ESt\u00E4mmen\u201C) ab, den traditionellen Abteilungen der r\u00F6mischen B\u00FCrgerschaft, denen ein caput tribu (Stammeshauptmann) vorstand."@de . . . .