"\u201EJuristen, b\u00F6se Christen\u201C war eine im Sp\u00E4tmittelalter und der fr\u00FChen Neuzeit verbreitete abf\u00E4llige Redensart \u00FCber den Juristenstand, ein Topos der Juristenkritik. Werden heute Rechtsanw\u00E4lte mehr oder weniger scherzhaft als Rechtsverdreher bezeichnet, so stand hinter dem Sprichwort eine ernste moralische Anklage, die sich auf das Aufkommen der gelehrten, akademischen Juristen bezog. \u2013 Maximilian Herberger"@de . . "\u201EJuristen, b\u00F6se Christen\u201C war eine im Sp\u00E4tmittelalter und der fr\u00FChen Neuzeit verbreitete abf\u00E4llige Redensart \u00FCber den Juristenstand, ein Topos der Juristenkritik. Werden heute Rechtsanw\u00E4lte mehr oder weniger scherzhaft als Rechtsverdreher bezeichnet, so stand hinter dem Sprichwort eine ernste moralische Anklage, die sich auf das Aufkommen der gelehrten, akademischen Juristen bezog. In seinem um 1300 geschaffenen Lehrgedicht Der Renner stellte Hugo von Trimberg den guten Juristen die b\u00F6sen \u201EJudisten\u201C (Judass\u00F6hne) gegen\u00FCber \u2013 vier Handschriften lesen stattdessen \u201EJuristen\u201C. Habgierige Juristen stehen auf der Seite der M\u00E4chtigen und beugen mit ihren Spitzfindigkeiten das Recht der Armen, ohne auf die Wahrheit zu achten. Im Ackermann aus B\u00F6hmen des Johannes von Tepl wird die Berechtigung des Juristenstandes vom Tod prinzipiell angezweifelt: \u201EJuriste, der gewissenlos criste\u201C. Belege aus der Reformationszeit lassen erkennen, dass die Redewendung von den Juristen als b\u00F6sen Christen, die listenreich f\u00FCr Ungerechtigkeit sorgen, allgemein verbreitet war. Martin Luther hat sie des \u00D6fteren verwendet, wobei er insbesondere die rabulistische Buchgelehrsamkeit der katholischen Kanonisten im Blick hatte. Noch 1666 war das Sprichwort h\u00F6chst popul\u00E4r. Im 17. Jahrhundert entstanden \u201EJuristenspiegel\u201C, die auf die allgemein verbreitete Kritik antworteten, indem sie die pers\u00F6nliche Integrit\u00E4t des Anwalts forderten. \u201E\u00DCber Jahrhunderte hinweg ist so die Geschichte des Sprichwortes \u201AJuristen, b\u00F6se Christen\u2018 eine Geschichte des Sozialprestiges der Juristen und der inneren und \u00E4u\u00DFeren Gef\u00E4hrdungen des juristischen Berufs. Auch wenn die Redensart heute nicht mehr sehr gebr\u00E4uchlich ist, leben doch unverkennbar viele Motive weiter, die im Laufe der Entwicklung mit ihr verbunden waren.\u201C \u2013 Maximilian Herberger"@de . . . . "366650"^^ . . "152931536"^^ . . . . "Juristen, b\u00F6se Christen"@de . .