"Gisbert (Gybertus) Longolius (* 1507 in Utrecht als Gijsbert van Langerack; \u2020 30. oder 31. Mai 1543 in K\u00F6ln) war ein niederrheinischer Humanist. Seine T\u00E4tigkeit als Leibarzt des K\u00F6lner Erzbischofs Hermann von Wied ist nicht eindeutig belegt. Er war von 1539 bis 1542 der (vermutlich dritte) Inhaber der st\u00E4dtischen Professur f\u00FCr Griechisch an der alten Universit\u00E4t K\u00F6ln. Longolius besa\u00DF eine Bibliothek von mindestens 148 Titeln, die er mit zahlreichen handschriftlichen Glossen versah."@de . . "9988943" . . "153238005"^^ . "1507"^^ . "118930095" . "Gijsbert van Langerack (Geburtsname)"@de . "Longolius, Gisbert"@de . . . . . . . "n/90/602966" . "1507"^^ . . . . . "niederrheinischer Humanist"^^ . . . . . "niederrheinischer Humanist"^^ . "2681618"^^ . "Gisbert Longolius"^^ . "Gisbert"^^ . "Gisbert Longolius"@de . . "Gisbert (Gybertus) Longolius (* 1507 in Utrecht als Gijsbert van Langerack; \u2020 30. oder 31. Mai 1543 in K\u00F6ln) war ein niederrheinischer Humanist. Seine T\u00E4tigkeit als Leibarzt des K\u00F6lner Erzbischofs Hermann von Wied ist nicht eindeutig belegt. Er war von 1539 bis 1542 der (vermutlich dritte) Inhaber der st\u00E4dtischen Professur f\u00FCr Griechisch an der alten Universit\u00E4t K\u00F6ln. Longolius besa\u00DF eine Bibliothek von mindestens 148 Titeln, die er mit zahlreichen handschriftlichen Glossen versah. Geboren als Spross eines in Utrecht ans\u00E4ssigen illegitimen Zweiges der Herren van Langeraeck aus dem Hause Goye, studierte er von 1524 bis 1527 an der K\u00F6lner Universit\u00E4t und erwarb hier das artistische Bakkalaureat und die Magisterw\u00FCrde. Nur d\u00FCrftig belegt ist eine anschlie\u00DFende Unterrichtst\u00E4tigkeit zusammen mit Johannes Caesarius von J\u00FClich, in dem wir vielleicht seinen Griechischlehrer sehen k\u00F6nnen. In den Jahren 1534 und 1535 reiste er nach Italien. Sicher belegt sind Aufenthalte in Bologna und Ferrara; als m\u00F6glicherweise erste Station kommt Padua in Betracht. Sein Studiengenosse in Bologna und Ferrara war der sp\u00E4ter um Protestantismus \u00FCbergetretene Schweinfurter Gr\u00E4zist und Arzt Johannes Sinapius (Senff), mit dem er am 23. Juni 1435 in Ferrara die medizinische Doktorw\u00FCrde erhielt. Auf der bald danach erfolgten R\u00FCckreise \u00FCberbrachte er Erasmus von Rotterdam in Basel Briefe aus Ferrara. In Italien scheint er den Humanistennamen \"Longolius\" \u2013 wohl in Anlehnung an den nicht mit ihm verwandten Christophe des Longueil (Longolius) \u2013 angenommen zu haben. Noch 1535 wurde er vom Rat der Stadt Deventer als Stadtarzt angenommen und \u00FCbernahm bald danach auch die Leitung der ber\u00FChmten \"Schola Daventriensis\". In Deventer setzte er seine T\u00E4tigkeit als Herausgeber und Scholiast klassischer Autoren f\u00FCr den Schulgebrauch fort und verfasste auch eine in Stra\u00DFburg \u00FCberlieferte Schulordnung f\u00FCr das Gymnasium in Deventer. \u00DCber den Kanoniker am Stra\u00DFburger Thomas-Stift kam vermutlich auch der Kontakt zu den Wittenberger bzw. Leipziger Reformatoren und Humanisten Philipp Melanchthon und Joachim Camerarius I. zustande. Im Oktober 1538 beschloss der K\u00F6lner Stadtrat, Longolius auf Bitten der Studentenschaft hin die (vakante?) Griechisch-Professur anzubieten. In K\u00F6ln wirkte er au\u00DFer als Herausgeber auch als Arzt und Naturforscher. So berichtet der Botaniker Carolus Figulus 1540, dass Longolius an einem Pflanzenbuch arbeite. Aus seinem Nachlass edierte William Turner 1544 den Fragment gebliebenen \"Dialogus de avibus\", der bis heute als wichtige Quelle zur Zoologie der H\u00FChnerv\u00F6gel benutzt wird. Eine deutsche \u00DCbersetzung ist seit April 2016 bei der Universit\u00E4ts- und Stadtbibliothek K\u00F6ln nachzulesen . 1542 verlie\u00DF Longolius K\u00F6ln und ging mit Johannes Bronckhorst van Nijmegen (Noviomagus) nach Rostock, wo er eine 1544 posthum publizierte Reform der Universit\u00E4t vorbereitete. Vermutlich von Melanchthon im April 1543 als Bildungsreformer wieder nach K\u00F6ln gerufen \u2013 offiziell kehrte er dorthin zur\u00FCck, um seine zur\u00FCckgelassene Bibliothek nach Rostock zu holen -, starb Longolius \u00FCberraschend Ende Mai 1543. Wegen der bezeugten Teilnahme an einer Eucharistiefeier \"sub utraque\" galt er als Protestant, weswegen dem K\u00F6lner Sekundarklerus und der Universit\u00E4t seine Beisetzung in K\u00F6ln widerstrebte. Longolius wurde in Bonn von Bucer und Melanchthon beerdigt. Die Bibliothek wurde bald nach seinem Tod durch seine Witwe an Johannes Cincinnius verkauft, der sie mit seiner eigenen B\u00FCchersammlung vereinigte. 1555, als auch Cincinnius verstorben war, ging dessen gesamter Buchbestand in den Besitz des Klosters Werden \u00FCber, wo er bis zur S\u00E4kularisation verblieb. Anschlie\u00DFend wurde der gr\u00F6\u00DFte Teil der Klosterbibliothek von einer Vorg\u00E4ngereinrichtung der Universit\u00E4ts- und Landesbibliothek D\u00FCsseldorf \u00FCbernommen, in der sie bis heute verwahrt wird."@de . "p"^^ . . . . . . . . . . "Longolius"^^ . "1543-05-30"^^ . .