. "Mit Gebetsstadt (engl. Praying town) wurden Orte in Neuengland bezeichnet, in denen im 17. Jahrhundert die \u00DCberreste der dort lebenden Ureinwohner christianisiert werden sollten. Beim Ausbruch des Pequot-Krieges im Jahre 1637 geriet ein Indianerjunge aus Long Island in wei\u00DFe Gefangenschaft. Einige Zeit sp\u00E4ter wurde er Diener in einer englischen Familie und erlernte die englische Sprache. John Eliot, ein puritanischer Pfarrer in Roxbury, holte ihn zu sich, da er einen Dolmetscher brauchte, der sowohl Englisch als auch die zu den Algonkin-Sprachen geh\u00F6rende Massachusett-Sprache der Indianer beherrschte. Er sollte ihm bei seinen Bem\u00FChungen helfen, die St\u00E4mme in Massachusetts im christlichen Glauben zu unterweisen."@de . . . . "145320375"^^ . . . . . . . . . . . . . . "1226961"^^ . . "Mit Gebetsstadt (engl. Praying town) wurden Orte in Neuengland bezeichnet, in denen im 17. Jahrhundert die \u00DCberreste der dort lebenden Ureinwohner christianisiert werden sollten. Beim Ausbruch des Pequot-Krieges im Jahre 1637 geriet ein Indianerjunge aus Long Island in wei\u00DFe Gefangenschaft. Einige Zeit sp\u00E4ter wurde er Diener in einer englischen Familie und erlernte die englische Sprache. John Eliot, ein puritanischer Pfarrer in Roxbury, holte ihn zu sich, da er einen Dolmetscher brauchte, der sowohl Englisch als auch die zu den Algonkin-Sprachen geh\u00F6rende Massachusett-Sprache der Indianer beherrschte. Er sollte ihm bei seinen Bem\u00FChungen helfen, die St\u00E4mme in Massachusetts im christlichen Glauben zu unterweisen. Diese Zusammenarbeit f\u00FChrte schon bald zu einem bemerkenswerten Missionierungsvorhaben, den sogenannten Gebetsst\u00E4dten bei den Massachusett-Indianern. Sie wurde dar\u00FCber hinaus zu einem Meilenstein in der Geschichte amerikanischer Buchdruckerkunst und indianischer Bildung nach europ\u00E4ischen Kriterien. 1663 erschien als erste in Nordamerika gedruckte Bibel Eliots \u00DCbersetzung der Heiligen Schrift in die Sprache der Massachusett. Eliots Bem\u00FChungen wurzelten in puritanischen Ansichten von der Heidenbekehrung. W\u00E4hrend die englischen Landsleute in Virginia an einer Bekehrung der Indianer kaum interessiert waren, stellte f\u00FCr die kalvinistischen Puritaner die Bekehrung Ungl\u00E4ubiger ein gottgef\u00E4lliges Ziel dar. Als Elliot mit seiner Missionst\u00E4tigkeit begann, war f\u00FCr viele Indianer in Massachusetts das Leben so hoffnungslos, dass diese puritanische Form des Christentums als Ausweg aus der Misere angesehen wurde. Im Jahre 1650 siedelte er einige indianische Konvertiten in Natick an. Auf 6.000 Acres Land (24,3 km\u00B2) sollte aus dieser Niederlassung etwa 27 km s\u00FCdwestlich von Boston eine Modellgemeinde der Roten Puritaner werden \u2013 eine Gebetsstadt. In den n\u00E4chsten Jahren sollte die Zugeh\u00F6rigkeit zur Gemeinde von Natick unter den St\u00E4mmen der Region zum Statussymbol werden und eine Art indianische Elite bilden. Die Konvertierten ihrerseits verbreiteten den christlichen Glauben in entfernteren indianischen Siedlungen. Wenn diese vom relativen Wohlstand der Natick-Christen erfuhren, wollten sie auch daran Teil haben und zum Christentum konvertieren. Doch niemand war zu bewegen, sein Heimatdorf zu verlassen, also wurden auch an anderen Orten Gebetsst\u00E4dte errichtet. Schon bald gab es vierzehn Gebetsst\u00E4dte rings um die Massachusetts Bay und weitere sieben entstanden im zentralen Massachusetts bei den Nipmuck. 1675 jedoch fand diese Entwicklung mit dem Ausbruch des King Philip\u2019s Wars ein j\u00E4hes Ende. Die missionierten Bewohner der vierzehn Gebetsst\u00E4dte an der Massachusetts Bay waren beiden Kriegsparteien verd\u00E4chtig. Zum Beispiel wurden die Einwohner von Natick, Marlboro und Punkapog (heute Canton) zwangsweise von den Kolonisten auf die Deer Isle im Hafen von Boston umgesiedelt, w\u00E4hrend viele der christlichen Indianer von Magunkaquog (heute Ashland), Hassanamesitt (heute Grafton) und Chabankongkomun (heute Webster) gezwungen wurden, sich gemeinsam den indianischen Kriegern anzuschlie\u00DFen. Nach dem Krieg galt die milit\u00E4rische und politische Macht der Indianer als beendet und die Beziehungen zu den Ureinwohnern waren in der \u00F6ffentlichen Politik nicht mehr von so gro\u00DFem Interesse. Die Indianer sanken ganz allgemein auf niedrigeres wirtschaftliches Niveau in der kolonialen Gesellschaft, manchmal auf den Status von leibeigenen Dienern. Als solche gerieten sie im Allgemeinen in Vergessenheit und werden nur selten in zeitgen\u00F6ssischen Darstellungen erw\u00E4hnt. Sie wurden manchmal als Sozialf\u00E4lle behandelt, oder im anderen Extrem diskriminiert und betrogen, aber im Gro\u00DFen und Ganzen wurden sie einfach ignoriert. Im Jahre 1684, acht Jahre nach dem King Philip\u2019s War, gab es an der Massachusetts Bay nur noch vier Gebetsst\u00E4dte anstelle der ehemaligen vierzehn: Natick, Punkapog, Wamesit und Chabanakongkomun. Die Indianer hielten auch in den saisonalen Sommerlagern Gottesdienste ab, von wo aus sie fischten, jagten und Kastanien sammelten. Die Natick-Indianer, einst das erfolgreichste Experiment bei Akkulturations-Versuchen, waren zur Zeit des Senatsberichts von 1848 \u201Epraktisch ausgestorben\u201C. Seit 1810 waren sie unter einem Vormund, der 1828 den Verkauf ihres letzten Landes \u00FCberwachte und den Erl\u00F6s auch verwaltete. Das letzte Land der Punkapog wurde um 1840 von ihrem Vormund verkauft, der Erl\u00F6s ging an die \u00E4rmsten Stammesmitglieder. Zu dieser Zeit gingen viele nach Boston, Canton und Stoughton, wurden aber noch als M\u00FCndel des Staates angesehen und erhielten vereinzelt Unterst\u00FCtzung vom Staat Massachusetts."@de . "Gebetsstadt"@de .