"6843668"^^ . "Expensive Tissue Hypothesis"@de . "151151214"^^ . . . "Die Expensive Tissue Hypothesis (deutsch etwa: Hypothese des teuren Gewebes) ist ein Erkl\u00E4rungsansatz aus der Pal\u00E4oanthropologie, Anthropologie und Evolutionsbiologie. Sie wird den Forschern Leslie Aiello und Peter Wheeler (1995) zugeschrieben und besagt, dass sich im Laufe der Entwicklung des menschlichen Gehirns anderes Gewebe zur\u00FCckbilden musste, um diese Entwicklung zu \u201Afinanzieren\u2018. Die These wurde vergleichsweise schnell aufgegriffen und in der popul\u00E4rwissenschaftlichen Literatur oft verk\u00FCrzt als die Ansicht wiedergegeben, dass dem Kochen oder dem Fleischkonsum eine bedeutende Rolle in der Stammesgeschichte des Menschen zukam. Auch die Pal\u00E4odi\u00E4t, die den Menschen das Verzehren von gro\u00DFen Mengen Fleisch zuschreibt, erlebte eine kurze Renaissance und verwendete die These als ihren argu"@de . . . "Die Expensive Tissue Hypothesis (deutsch etwa: Hypothese des teuren Gewebes) ist ein Erkl\u00E4rungsansatz aus der Pal\u00E4oanthropologie, Anthropologie und Evolutionsbiologie. Sie wird den Forschern Leslie Aiello und Peter Wheeler (1995) zugeschrieben und besagt, dass sich im Laufe der Entwicklung des menschlichen Gehirns anderes Gewebe zur\u00FCckbilden musste, um diese Entwicklung zu \u201Afinanzieren\u2018. Die These wurde vergleichsweise schnell aufgegriffen und in der popul\u00E4rwissenschaftlichen Literatur oft verk\u00FCrzt als die Ansicht wiedergegeben, dass dem Kochen oder dem Fleischkonsum eine bedeutende Rolle in der Stammesgeschichte des Menschen zukam. Auch die Pal\u00E4odi\u00E4t, die den Menschen das Verzehren von gro\u00DFen Mengen Fleisch zuschreibt, erlebte eine kurze Renaissance und verwendete die These als ihren argumentativen Unterbau. Der Anteil des Gehirns des Menschen an der K\u00F6rpermasse ist im Vergleich zu anderen Taxa relativ gro\u00DF (\u2192 Enzephalisationsquotient). Au\u00DFerdem setzt das Gehirn, verglichen mit anderem Gewebe, relativ viel Energie um. Man sagt daher, dass es \u201Ateures Gewebe\u2018 sei. Weil laut Kleibers Gesetz der energetische Grundumsatz eines Organismus durch die K\u00F6rpermasse nach oben hin beschr\u00E4nkt ist, haben Aiello und Wheeler vermutet, dass im Laufe der Evolution des Menschen ein Abtausch stattgefunden habe zwischen der weiteren Ausbildung des Gehirns und einem anderen \u201Ateuren\u2018 Gewebe. In einer Betrachtung verschiedener M\u00F6glichkeiten entwickelten sie dann die Ansicht, dass das Gewebe des Verdauungsapparats am ehesten f\u00FCr diesen Abtausch in Frage komme. Obwohl die empirische Grundlage f\u00FCr ihre intuitive Erkl\u00E4rung von Anfang an eher d\u00FCnn war, wurde sie vergleichsweise schnell relativ breit akzeptiert. Die ersten Daten an Fischen konnten die These auch best\u00E4tigen und in der Molekularbiologie wurde die Untersuchung einer Verbindung zwischen Enzephalisation und der Konzentration von carbonischer Anhydrase II, ein Verdauungsenzym, begonnen und zur weiteren Erforschung vorgeschlagen. Sp\u00E4tere Untersuchungen an Flederm\u00E4usen, V\u00F6geln und Neuweltaffen unterstellten aber Gegenteiliges. Ein Forscherteam der Universit\u00E4t Z\u00FCrich ver\u00F6ffentlichte 2011 in Nature die bisher (Stand M\u00E4rz 2012) umfangreichste Studie zur These. Sie untersuchten darin 100 Arten, darunter 24 Primatenarten, und verwarfen die These in der Folge. Ein Abtausch zwischen Hirngewebe und anderen Geweben, wie ihn die Hypothese vorhersagt, findet in der Praxis nicht statt. Sie schlagen stattdessen vor, dass die Entwicklung des Hirns \u00FCberwiegend durch den Vorteil, bessere Entscheidungen in komplexeren Situationen treffen zu k\u00F6nnen, erm\u00F6glicht worden sei (sog. Cognitive Buffer Hypothesis). Die F\u00E4higkeit, Fettgewebe anzulegen und zu verwerten, in Kombination mit dem aufrechten Gang, war au\u00DFerdem eine effiziente Strategie gegen Perioden der Nahrungsknappheit."@de . . .