. . "Der 1936 gegr\u00FCndete Eutiner Dichterkreis geh\u00F6rte zu den wichtigsten nationalsozialistisch gepr\u00E4gten Schriftstellergruppen im NS-Staat. Der Eutiner Dichterkreis wurde 1936 in Eutin gegr\u00FCndet, das zu dieser Zeit eine nationalsozialistische Hochburg war. Ins Leben gerufen wurde er auf Initiative des Eutiner Bibliothekars und Schriftstellers Jochen Schmidt (geb. 1906), eines ehemaligen Sekret\u00E4rs von Hans Friedrich Blunck. Schirmherr des Eutiner Dichterkreises wurde der Eutiner NS-Regierungspr\u00E4sident und SA-Gruppenf\u00FChrer Johann Heinrich B\u00F6hmcker (in Eutin wegen seiner Vorliebe f\u00FCr r\u00FCde Raufereien \u201ELatten-B\u00F6hmcker\u201C genannt). Nach B\u00F6hmcker \u00FCbernahm die Schirmherrschaft Hinrich Lohse, der zu dieser Zeit Gauleiter war und sp\u00E4ter als \u201EReichskommissar f\u00FCr das Ostland\u201C aktiv am Holocaust und den \u201EEuthanasie\u201C-Morden beteiligt war. Auch ein gro\u00DFer Teil der Mitglieder des Dichterkreises geh\u00F6rte der NSDAP an. Im Gr\u00FCndungsjahr 1936 bestand der Eutiner Dichterkreis aus 21 Mitgliedern, die Zahl stieg bis 1939 auf 27. Die meisten Mitglieder kamen aus Schleswig-Holstein oder Oldenburg (Oldenburg). Am bekanntesten waren Hans Friedrich Blunck, der 1933 bis 1935 Pr\u00E4sident der Reichsschrifttumskammer war, sowie die Erfolgsautoren Gustav Frenssen und Edwin Erich Dwinger. Zu den bekannteren Mitgliedern z\u00E4hlten au\u00DFerdem Waldemar Augustiny, Christian Jenssen, Hermann Claudius, Hans Ehrke, Ingeborg Andresen, Ottomar Enking, Gunnar Gunnarsson, Hans Heitmann, Wilhelm Lobsien, Alma Rogge, Helene Voigt-Diederichs und Georg von der Vring. Die Autorengruppe nannte sich selbst \u201EEutiner Kreis\u201C, womit sie sich in die Tradition des im 18. Jahrhundert in Eutin existierenden Eutiner Kreises stellte, einer Gruppe von Literaten und Intellektuellen um Johann Heinrich Vo\u00DF und Friedrich Leopold Graf zu Stolberg. Im Laufe der Zeit setzte sich f\u00FCr die 1936 gegr\u00FCndete Gruppe jedoch die Bezeichnung \u201EEutiner Dichterkreis\u201C durch. Die erste Zusammenkunft des Dichterkreises fand vom 4. bis 6. September 1936 in Eutin statt. Es war ein publizistisch wirksamer Auftakt mit Musik, politischen Ansprachen, literarischen Lesungen und einer repr\u00E4sentativen \u201EMorgenfeier\u201C im Rittersaal des Eutiner Schlosses. In den folgenden Jahren veranstaltete der Dichterkreis regelm\u00E4\u00DFig festliche Treffen sowie interne und \u00F6ffentliche Lesungen aus eigenen Werken. Zwischen 1936 und 1938 trat der Dichterkreis f\u00FCnfmal in der \u00D6ffentlichkeit auf. Die f\u00FCr September 1939 geplante Lesung fiel wegen des deutschen \u00DCberfalls auf Polen aus. Insgesamt 670 Beitr\u00E4ge wurden von 29 Mitgliedern der Autorengruppe beigesteuert. Publikationsorgan des Eutiner Dichterkreises war der Eutiner Almanach, der von Christian Jenssen herausgegeben wurde. Zwischen 1936 und 1940 sind insgesamt f\u00FCnf B\u00E4nde des Almanachs erschienen. Die Beitr\u00E4ge sind \u00FCberwiegend dem Genre Heimatkunst oder Heimatliteratur zuzuordnen. Aufgrund des Mangels an Werken einschl\u00E4giger Parteischriftsteller bildeten Heimatgeschichten, aber auch historische Romane und Naturgedichte den Literaturkanon im NS-Staat. Oft wiesen ihre Literaturen eine eindeutige Identifikation mit den Zielen des Nationalsozialismus auf und standen im Dienst der Blut-und-Boden-Ideologie. Von den 27 Mitgliedern dieses Autorenverbandes \"publizierten 16 ... ausschlie\u00DFlich oder doch zumindest teilweise einsprachig plattdeutsch\". Der kanadische Historiker Lawrence D. Stokes, der eine umfangreiche Dokumentation \u00FCber den Eutiner Dichterkreis und seine Mitglieder vorgelegt hat, kommt zu dem Schluss, dass dieser eine Vereinigung war, die sich \u201Ebewusst den Zielen der NS-Regierung\u201C untergeordnet habe und \u201Ein Hinsicht auf seine Urspr\u00FCnge, Selbstdarstellung, Erzeugnisse und Angeh\u00F6rigen als nationalsozialistisch zu bezeichnen\u201C ist. Nach 1945 bem\u00FChten sich einige Mitglieder des Eutiner Dichterkreises, insbesondere Christian Jenssen, um ein Wiederaufleben des Dichterkreises. Anl\u00E4sslich des 25. Jahrestages der Gr\u00FCndung des Eutiner Dichterkreises erschien 1961 ein neuer (und letzter) Band des Eutiner Almanachs. Im Vorwort zu diesem Band wird die Rolle des Eutiner Dichterkreises in der Zeit des Nationalsozialismus verharmlosend dargestellt."@de . . . "4662545-8" . . "3816203"^^ . . . . . . "k"^^ . . . "Eutiner Dichterkreis"@de . . "Der 1936 gegr\u00FCndete Eutiner Dichterkreis geh\u00F6rte zu den wichtigsten nationalsozialistisch gepr\u00E4gten Schriftstellergruppen im NS-Staat. Der Eutiner Dichterkreis wurde 1936 in Eutin gegr\u00FCndet, das zu dieser Zeit eine nationalsozialistische Hochburg war. Ins Leben gerufen wurde er auf Initiative des Eutiner Bibliothekars und Schriftstellers Jochen Schmidt (geb. 1906), eines ehemaligen Sekret\u00E4rs von Hans Friedrich Blunck. Schirmherr des Eutiner Dichterkreises wurde der Eutiner NS-Regierungspr\u00E4sident und SA-Gruppenf\u00FChrer Johann Heinrich B\u00F6hmcker (in Eutin wegen seiner Vorliebe f\u00FCr r\u00FCde Raufereien \u201ELatten-B\u00F6hmcker\u201C genannt). Nach B\u00F6hmcker \u00FCbernahm die Schirmherrschaft Hinrich Lohse, der zu dieser Zeit Gauleiter war und sp\u00E4ter als \u201EReichskommissar f\u00FCr das Ostland\u201C aktiv am Holocaust und den \u201EEuth"@de . "150355802"^^ . . .