"Doves Press"@de . . . . . . "Die Doves Press war eine der bedeutendsten englischen Privatpressen. Sie wurde im Jahre 1900 von Emery Walker und Thomas James Cobden-Sanderson im Londoner Stadtbezirk Hammersmith gegr\u00FCndet und bestand bis 1916. Ihre Gr\u00FCndung und buchk\u00FCnstlerischen Leistungen stehen im engen Zusammenhang mit William Morris, der englischen Buchkunstreform, der Arts & Crafts-Bewegung und dem Private Press Movement. Die B\u00FCcher der Presse waren richtungweisend in ihrer typographischen Gestaltung. Die Zusammenarbeit von Walker und Cobden-Sanderson endete im Jahre 1909 auf Grund von Meinungsverschiedenheiten. Beide vertraten unterschiedliche theoretische Auffassungen bei der gestalterischen Umsetzung ihrer gedruckten Werke. Cobden-Sanderson hatte nach dem Theologie- und Jurastudium im Jahre 1884 eine Buchbinderlehre abgeschlossen und 1893 die Doves Bindery gegr\u00FCndet. Erst f\u00FCnf Jahre sp\u00E4ter entschloss er sich zur Gr\u00FCndung einer eigenen Presse. Walker und Cobden-Sanderson waren bereits Mitarbeiter der Kelmscott Press gewesen und mit William Morris gut bekannt. Schon hier hatte Walker sein typographisches K\u00F6nnen und Wissen bewiesen und war auch f\u00FCr die Ashendene Press t\u00E4tig. Er entwickelte nun zwischen 1899 und 1900 seine eigene Type f\u00FCr die Doves Press, die Doves-Type. Walker hatte eine Vorliebe f\u00FCr die Antiqua und strebte deren Vollkommenheit durch ausgeglichene Proportionen bei den Drucken der Doves Press an. Als Vorbilder dienten, wie schon bei der Golden-Type von Morris, die Plinius-Ausgabe von Nicolas Jenson und die Ausgabe der Historia Florentina von Jacobus Rubeus. Kennzeichnend f\u00FCr die Ausgaben der Doves Press war, im bewussten Gegensatz zur Kelmscott Press, der Verzicht auf jegliche Illustrationen und dekorativen Buchschmuck. Ein einheitliches Erscheinungsbild der Ver\u00F6ffentlichungen wurde durch eine elegante und typographische Gestaltung der Werke erreicht. Im Gegensatz zu Walker besa\u00DF Cobden Sanderson kein technisches Interesse und stellte den Inhalt der B\u00FCcher \u00FCber ihre Ausarbeitung. Die Gestaltung eines Buches besa\u00DF f\u00FCr ihn die Aufgabe, die Literatur lesbar und verst\u00E4ndlich zu vermitteln. Er verlieh der Formgebung eines Buches einen h\u00F6heren Stellenwert und sah darin sogar einen \u201EAkt der Sch\u00F6pfung\u201C, denn nur die Gestaltung konnte das Wesentliche, die Literatur, geb\u00FChrend f\u00F6rdern und unterst\u00FCtzen. Cobden-Sanderson strebte nach dem \u201EZusammenklang von Gehalt und Gestalt, Inhalt und Form, mit dem Dichter aus dem gleichen Erlebnisgrund das Buch sch\u00F6pferisch zu einem Ganzen zugestalten.\u201C Sein buch\u00E4sthetisches Programm The Ideal Book or Book Beautiful ver\u00F6ffentlichte Cobden-Sanderson im Jahre 1901. Er war es auch, der die Literatur der Ausgaben der Doves Press bestimmte. So wurden unter anderem die Werke bedeutender Dichter wie John Milton, William Shakespeare oder Johann Wolfgang von Goethe ver\u00F6ffentlicht. Zwischen den Jahren 1903\u20131905 gab die Presse The English Bible in f\u00FCnf B\u00E4nden heraus. Dieses monumentalformatige Werk wird heute als das Meisterwerk der Doves Press angesehen. Cobden-Sanderson f\u00FChrte die Presse ab 1909 ohne Walker weiter, der ihm das Nutzungsrecht an der Doves-Type einr\u00E4umte. Die Gesch\u00E4ftsbeziehungen endeten in einem Rechtsstreit, der \u00FCber das Ende der Doves Press hinausging, \u00FCber das Eigentum an den Typen und dem Anteil am Gewinn. Der Vertrag hatte vorgesehen, dass die Typen nach dem Tod von Cobden-Sanderson an Walker zur\u00FCckfallen sollten. Aber entgegen der Abmachung mit Walker versenkte er 1916 nach der Schlie\u00DFung der Presse mehrere Schrifttypen in der Themse, um zu verhindern, dass Walker sie weiter verwenden konnte. Sowohl die Arbeiter in der Buchbinderei als auch Doves Druckerei erhielten h\u00F6here L\u00F6hne als allgemein \u00FCblich. Sie hatten eine 48-Stunden Woche, bekamen 14 Tage bezahlten Urlaub und auch die Weihnachtsfeiertage wurden bezahlt. Eine enge buchk\u00FCnstlerische Verbindung besteht zwischen der Doves Press und der deutschen Bremer Presse. Die Bremer Presse orientierte sich sowohl an Cobden-Sandersons buch\u00E4sthetischem Programm, wie auch an den typographischen Leistungen Walkers. Einige Drucke aus der Doves Press sind im Offenbacher Klingspor-Museum ausgestellt, darunter der erste Druck der Doves Press, Tacitus, und eine zweib\u00E4ndige Ausgabe von Goethes Faust. Beide z\u00E4hlen zu den Glanzst\u00FCcken des Museums."@de . . . . . . "139194240"^^ . . . . "2437588"^^ . . "Die Doves Press war eine der bedeutendsten englischen Privatpressen. Sie wurde im Jahre 1900 von Emery Walker und Thomas James Cobden-Sanderson im Londoner Stadtbezirk Hammersmith gegr\u00FCndet und bestand bis 1916. Ihre Gr\u00FCndung und buchk\u00FCnstlerischen Leistungen stehen im engen Zusammenhang mit William Morris, der englischen Buchkunstreform, der Arts & Crafts-Bewegung und dem Private Press Movement. Die B\u00FCcher der Presse waren richtungweisend in ihrer typographischen Gestaltung."@de . . . . . . . .