"Die Charta von Alaon ist ein arglistig gef\u00E4lschtes Dokument, mit dem die Herkunft der Familie des Herzogs Eudo von Aquitanien (\u2020 735) belegt werden sollte. Sie ist auf den 30. Januar 845 datiert und tr\u00E4gt die Signatur K\u00F6nigs Karl des Kahlen. Der franz\u00F6sische Historiker Joseph-Fran\u00E7ois Rabanis wies jedoch im 19. Jahrhundert nach, dass die Charta im erst 17. Jahrhundert angefertigt wurde. Seine Forschung entlarvte angeblich gesichertes Wissen zur Geschichte der Gascogne und des K\u00F6nigreichs Navarra als bedeutungslos."@de . . . "3952122"^^ . . "Charta von Alaon"@de . . "158665204"^^ . . . . . . . . . "Die Charta von Alaon ist ein arglistig gef\u00E4lschtes Dokument, mit dem die Herkunft der Familie des Herzogs Eudo von Aquitanien (\u2020 735) belegt werden sollte. Sie ist auf den 30. Januar 845 datiert und tr\u00E4gt die Signatur K\u00F6nigs Karl des Kahlen. Der franz\u00F6sische Historiker Joseph-Fran\u00E7ois Rabanis wies jedoch im 19. Jahrhundert nach, dass die Charta im erst 17. Jahrhundert angefertigt wurde. Seine Forschung entlarvte angeblich gesichertes Wissen zur Geschichte der Gascogne und des K\u00F6nigreichs Navarra als bedeutungslos. Zu den ansonsten unbelegten Behauptungen der Charta geh\u00F6rt die Abstammung der Herz\u00F6ge von Aquitanien und Gascogne vom Merowingerk\u00F6nig Charibert II. (\u2020 632). Dessen Sohn Chilperich starb kurz nach seinem Vater, j\u00FCngere S\u00F6hne Chariberts, von denen Eudo abstammen sollte, sind tats\u00E4chlich nicht bekannt. Desgleichen ist die Herkunft der Herzogs Lupus (I.) unbekannt und eine Verwandtschaft zu Eudo oder den Merowingern nicht beweisbar. Vom Haus Jim\u00E9nez, das Navarra vom 10. bis zum 13. Jahrhundert regierte, wurde ebenfalls vorgegeben, es stamme von Lupus und einem seiner S\u00F6hne ab. Obwohl eine Verwandtschaft zwischen Lupus und Jimeno, dem namengebenden Ahnherr des Hauses Jim\u00E9nez, wahrscheinlich ist, so ist doch keine Beziehung zwischen ihm und den spanischen Basken bekannt. Tats\u00E4chlich kann schl\u00FCssig belegt werden, dass weder die aquitanischen noch die gascognischen Herz\u00F6ge baskischer Herkunft waren. Charles Higounet bezeichnet Genealogien mit diesem Ansatz als \"Phantasiegebilde\". Der Historiker Jules Villain schlug sogar eine Verbindung zwischen dem Haus Comminges und Lupus (II.) vor. Tats\u00E4chlich sind von Lupus (II.) weder Eltern, noch Ehefrauen oder Kinder bekannt, hierzu liegen lediglich Vermutungen vor. Der Historiker Arthur Giry (1848\u20131899) schreibt: \u201EAufgrund der Anspr\u00FCche des Hauses Spanien-\u00D6sterreich auf die Krone Frankreichs muss \u00FCber die Herkunft einer der ber\u00FChmtesten F\u00E4lschungen der Geschichte, die Charta von Alaon, berichtet werden. Dabei handelt es sich um ein angebliches Diplom des K\u00F6nigs Karl der Kahle mit Datum 21. Januar 845, in dem Geschenke eines gewissen Wandregisel an das Kloster Alaon in der Di\u00F6zese Urgel best\u00E4tigt werden. Diese Best\u00E4tigung von \u00FCberm\u00E4\u00DFiger L\u00E4nge enth\u00E4lt eine Genealogie dieses Grafen Wandregisel, bei der es darum geht, die Herkunft der fr\u00FCheren K\u00F6nige von Aragon zu erhellen, sie von den Herz\u00F6gen und K\u00F6nigen Aquitaniens abstammen zu lassen und diese mit den Merowingern zu verkn\u00FCpfen. Dieses Dokument soll von 862 bis 1041 neun Mal bekr\u00E4ftigt worden sein, aber es scheint, dass die alten Texte weder des Diploms noch seiner Bekr\u00E4ftigungen jemals existiert haben. Eine Kopie davon wurde vom Archivar und Annalisten Aragons, Dormer, dem Kardinal Aguirre \u00FCberlassen, so als stamme es aus den Archiven Seo de Urgels, der es in gutem Glauben in seine Collectio conciliorum Hispaniae (Band III, Rom, 1694, in-fol., S. 151) aufnahm. Es scheint, dass dieser Text kurz zuvor durch den spanischen Publizisten Tamayo de Salazar produziert worden war, der schon zu seiner Zeit ein ber\u00FChmter Hochstapler war. Kaum ver\u00F6ffentlicht, wurde die Charta von Alaon in Frankreich als eines der wertvollsten Dokumente unserer Geschichte akzeptiert, da sie \u00FCberladen war mit einer Unmenge von apokryphen Namen, Daten und Fakten. Dom Vaiss\u00E8te vor allem hat auf dieser Basis ein ganzes historisches System erstellt. Benjamin Gu\u00E9rard kommt die Ehre zu, als erster \u2013 es ist fast sechzig Jahre her \u2013 dieser T\u00E4uschung durch einige entscheidende Argumente Gerechtigkeit widerfahren zu lassen. Jedoch haben diese falschen Texte ein z\u00E4hes Leben, zumal sie auch so interessant sind. Obwohl die Belege, Beweise und Argumente aufgeh\u00E4uft wurden, haben sich viele Historiker, die nicht auf die Gedanken k\u00E4men, die ber\u00FChmte Charta zu verteidigen, und sogar solche, die ihre Unechtheit erkl\u00E4ren, mit den Daten und Fakten, die durch die Charta eingef\u00FChrt worden sind, abgefunden. Fetzen der Charta von Alaon finden sich in vielen zeitgen\u00F6ssischen historischen Schriften. Auch wenn derartige Dokumente endg\u00FCltig verurteilt werden, ist es klar, dass die Geschichte davon etwas zur\u00FCckbehalten wird.\u201C"@de . .