. . . "158906603"^^ . . . . . . "Die B\u00FCcherverluste in der Sp\u00E4tantike (der Epoche zwischen dem sp\u00E4ten 3. und dem sp\u00E4ten 6. Jahrhundert) stellen eine unwiederbringliche Einbu\u00DFe f\u00FCr das kulturelle Erbe der klassischen Antike dar. Durch den \u00DCberlieferungsverlust eines Gro\u00DFteils der antiken griechischen und lateinischen Literatur ist die Anzahl der Werke, die bis in die Neuzeit erhalten geblieben sind, \u00E4u\u00DFerst gering. Die meisten der dennoch \u00FCberlieferten Texte sind in mittelalterlichen Abschriften bewahrt, originale Textzeugnisse der Antike sind nur sehr wenige erhalten."@de . "Die geistigen Anf\u00E4nge Europas"^^ . . . . . . . . "Es geh\u00F6rt zu den erstaunlichsten Paradoxien der Weltgeschichte, da\u00DF gerade Kirche und M\u00F6nchtum, die einst so erbittert und grunds\u00E4tzlich gegen die freiz\u00FCgige, erotische Literatur der heidnischen Antike aus tiefer religi\u00F6ser \u00DCberzeugung gek\u00E4mpft hatten, die wichtigsten \u00DCbermittler auch von Texten solcher Art wurden. War es der lebendige \u00E4sthetische Reiz derselben, der ihr \u00DCberleben in Klosterbibliotheken erm\u00F6glichte oder war es die nun mehr freiere Geisteshaltung des Mittelalters gegen\u00FCber einer vergangenen Kulturtradition, die das siegreiche Christentum nicht mehr als bedrohlich bek\u00E4mpfen mu\u00DFte? Auf jeden Fall kam es zu einer geradezu lustvollen \u00DCbernahme des sehr weltlichen, antiken Erbes, das man einst als teuflische Gegenwelt auszutilgen versucht hatte."^^ . . "B\u00FCcherverluste in der Sp\u00E4tantike"@de . . . . . . "2325166"^^ . "Die B\u00FCcherverluste in der Sp\u00E4tantike (der Epoche zwischen dem sp\u00E4ten 3. und dem sp\u00E4ten 6. Jahrhundert) stellen eine unwiederbringliche Einbu\u00DFe f\u00FCr das kulturelle Erbe der klassischen Antike dar. Durch den \u00DCberlieferungsverlust eines Gro\u00DFteils der antiken griechischen und lateinischen Literatur ist die Anzahl der Werke, die bis in die Neuzeit erhalten geblieben sind, \u00E4u\u00DFerst gering. Die meisten der dennoch \u00FCberlieferten Texte sind in mittelalterlichen Abschriften bewahrt, originale Textzeugnisse der Antike sind nur sehr wenige erhalten. Die Gr\u00FCnde f\u00FCr diesen massiven Verlust sind vielf\u00E4ltig und umstritten. Ein Einschnitt kann in der sogenannten Reichskrise des 3. Jahrhunderts gesehen werden. Belegt sind systematische Vernichtungen christlicher Schriften w\u00E4hrend der Christenverfolgung sowie paganer (\u201Eheidnischer\u201C) Schriften im Zuge der Christianisierung des R\u00F6mischen Reiches. Andere Ursachen d\u00FCrften im kulturellen Niedergang und den Wirren der V\u00F6lkerwanderungszeit besonders im Westen zu finden sein, als zahlreiche Buchbest\u00E4nde kriegerischen Zerst\u00F6rungen zum Opfer gefallen sein d\u00FCrften und mit den gebildeten Eliten die noch verbleibenden kulturellen Tr\u00E4ger der \u00DCberlieferung schwanden. Ver\u00E4nderungen der Medien \u2013 so die Umschreibung vom Beschreibstoff Papyrus auf Pergament und von der Schriftrolle zum Codex \u2013 sowie des literarischen Kanons und des Schulwesens bildeten weitere Barrieren. Die \u00DCberlieferung von Werken endete, wenn sie nicht in das neue Medium umgeschrieben wurden. W\u00E4hrend im byzantinischen Reich die literarische Tradition der Antike noch bis zum Fall Konstantinopels \u2013 wenn auch in unterschiedlicher Auspr\u00E4gung \u2013 gepflegt wurde, bewahrte am Ende der Antike im lateinischen Westen nur eine kleine Elite von Wohlhabenden und Gebildeten das literarische Erbe der Antike in geringerer Auswahl. Zu diesem Kreis geh\u00F6rte der aus einer senatorischen Familie stammende Cassiodor, der im 6. Jahrhundert die f\u00FCr ihn noch erreichbaren Reste antiker Literatur sammelte und in Vivarium die kl\u00F6sterliche Buchproduktion des Mittelalters begr\u00FCndete. Besonders im 7. und 8. Jahrhundert wurden Handschriften sowohl klassischer Autoren als auch einiger christlicher Autoren teils gel\u00F6scht und erneut beschrieben. Unter dem sp\u00E4rlichen Bestand dieser heute noch erhaltenen \u00E4ltesten lateinischen Handschriften sind die meisten Handschriften mit Texten klassischer Autoren nur noch als Palimpseste erhalten. Die anschlie\u00DFende karolingische Renaissance, in der die Produktion von Handschriften klassischer Texte wieder auflebte, hatte somit f\u00FCr die \u00DCberlieferung eine um so gr\u00F6\u00DFere Bedeutung. Die Gr\u00FCnde f\u00FCr die Anfertigung von Palimpsesten waren vielf\u00E4ltig. Ausschlaggebend waren in der Regel praktische Erw\u00E4gungen wie die Kostbarkeit des Materials, Schriftumstellung oder ver\u00E4ndertes literarisches Interesse, bei klassischen und h\u00E4retischen Texten wohl auch religi\u00F6se Motive. Die Folgen des Verlusts gro\u00DFer Teile der antiken Literatur waren betr\u00E4chtlich. Erst mit der Erfindung des Buchdrucks im 15. Jahrhundert wurden die erhaltenen antiken Texte allm\u00E4hlich wieder f\u00FCr einen gr\u00F6\u00DFeren Leserkreis zug\u00E4nglich. Viele Errungenschaften der Neuzeit wurden durch diese Schriften direkt oder indirekt mit angeregt. Bestandszahlen wie in der Antike erreichten neuzeitliche Bibliotheken wohl erst wieder im 19. Jahrhundert."@de .