"Das sogenannte Authenticum (auch: liber Authenticorum) ist eine lateinische Novellensammlung (novellae bedeutet in diesem Zusammenhang: nach 534 n. Chr. erlassene Kaisergesetze) der byzantinischen Gesetzgebung Justinians. Die Sammlung enthielt 134 Gesetze aus den Jahren 535\u2013556, die unverk\u00FCrzt sind. 18 Novellen sind origin\u00E4r lateinisch geschrieben. 116 weitere Novellen wurden urspr\u00FCnglich in Griechisch verfasst und sind ins Lateinische \u00FCbersetzt worden. Die Urheber der griechischen Texte sind unbekannt."@de . . . . . "9602860"^^ . . . . . . . "Das sogenannte Authenticum (auch: liber Authenticorum) ist eine lateinische Novellensammlung (novellae bedeutet in diesem Zusammenhang: nach 534 n. Chr. erlassene Kaisergesetze) der byzantinischen Gesetzgebung Justinians. Die Sammlung enthielt 134 Gesetze aus den Jahren 535\u2013556, die unverk\u00FCrzt sind. 18 Novellen sind origin\u00E4r lateinisch geschrieben. 116 weitere Novellen wurden urspr\u00FCnglich in Griechisch verfasst und sind ins Lateinische \u00FCbersetzt worden. Die Urheber der griechischen Texte sind unbekannt. Das (\u00DCbersetzungs-)Werk wird Julian, einem Rechtslehrer (antecessor), der in Beirut und Konstantinopel t\u00E4tig war und als Verfasser weiterer summae, epitomae und eines Novellenindex auffiel, zugeschrieben. Er war griechischer Muttersprachler. Nach der Neufassung des Codex Iustinianus im November 534 ergingen Gesetze vornehmlich in griechischer Sprache, weshalb eine Besonderheit der Sammlung darin besteht, dass die griechischen nun in lateinischer (R\u00FCck-)\u00DCbersetzung auftauchten. Die \u00DCbertragung war wohl ein Produkt des Rechtsunterrichts seiner Zeit, denn sie erfolgte unter Beibehaltung von Wortstellung und -folge (kata poda), was bei juristischen Texten meist konsequent ad verbum erfolgte. Latinisierungen einzelner W\u00F6rter wurden \u00FCber den griechischen Urtext geschrieben, lediglich h\u00E4ufig wiederkehrende \u201EKonjunktionen\u201C oder Formen von \u201Esein\u201C blieben dabei unber\u00FCcksichtigt. Nahezu zeitgleich entstand f\u00FCr die Lateiner im Reich allerdings ein (sprachliches) Parallelwerk, die Epitome Juliani (constitutiones novellae Justiniani de graeco in Latinum translate per Julianum, virum eloquentissimum, antecessorem civitatis Constantinopolitanae) mit Anh\u00E4ngen. Auch dieses Werk enthielt Konstitutionen Kaiser Justinians und deckte nahezu denselben Zeitraum seiner Erlasse ab, n\u00E4mlich von 535 bis 555. Es enthielt 124 Novellen, nach Abzug zweier Doppelungen 122. Ansonsten entstand unter dem lateinischen Muttersprachler Justinian eine griechische Novellensammlung, die unter Kaiser Tiberios II. ihren Abschluss fand und \u2013 unbereinigt von Doubletten \u2013 168 St\u00FCcke enthielt. Die Forschung geht davon aus, dass diese \u2013 vermutlich in Konstantinopel angelegte \u2013 Novellensammlung lateinisch Verfasstes wiederum entweder ausblendete oder aber, im Umkehrprozess zum Authenticum und zur Epitome Juliani, in Griechisch wiedergab. Als Verbreitungsgebiet diente jedenfalls der in den Wirren der V\u00F6lkerwanderung behauptete griechische Osten (Konstantinopel, Griechenland, \u00C4gypten, Syrien und Kleinasien). In das Authenticum wurden illyrische Zus\u00E4tze eingebracht, weshalb die Forschung bisweilen davon ausging, dass die Transkriptionen \u00FCberhaupt in Illyrien vorgenommen worden seien. Vermutlich geht die Abfassung der Textentw\u00FCrfe des Authenticum auf die kaiserliche Kanzlei beziehungsweise den praefectus praetorio zur\u00FCck. Der Entwurf war in griechischer Sprache wohl deshalb verfasst, weil eine solche Grundlage sich von selbst zu behaupten vermochte. Ob Justinian pers\u00F6nlich an den Novellen mitgearbeitet hatte, bleibt offen; jedenfalls war es Aufgabe des Quaestor sacri palatii, Gesetze zu gestalten. Das Amt des Quaestor sacri palatii hatte Justinian f\u00FCr Westrom kurz zuvor abgeschafft. Ab dem 7. Jahrhundert verstand in Ostrom kaum mehr jemand Latein, weshalb das Authenticum in Vergessenheit geriet. Erst die Glossatoren ab Mitte des 12. Jahrhunderts entdeckten die Bedeutung authentischer Gesetzestexte wieder und verwendeten das Authenticum f\u00FCr ihre Weiterbearbeitungen im Rahmen von Rechtsunterricht. Die justinianische Gesetzgebung wurde als ein einheitliches Ganzes gesehen und im f\u00FCnfteiligen Corpus iuris civilis (im 12. Jahrhundert noch Corpus iuris genannt) aufgenommen, in dessen f\u00FCnften Teil, neben den Institutiones des Kaisers und den letzten drei B\u00FCchern seines Codex\u2019, das Authenticum Platz fand."@de . "Authenticum"@de . . "158715727"^^ . . . .